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Produktionsdefizit
läßt Weizenmarkt boomen
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99 € je Tonne - mit diesem bundesweiten Durchschnittspreis
startete das aktuelle Vermarktungsjahr nach einer monatelangen Durststrecke.
Inzwischen notiert B-Weizen bundesweit bei 145 €.
Marktlage
Bereits in der letzten Woche waren die Umsätze am Weizenmarkt
rückläufig. In den Festtagswochen wird das Geschäft
- auch aufgrund der wenigen Handelstage - weiter eingeschränkt
werden. Auch wenn die Kurse an den europäischen Warenterminmärkten
leicht nachgaben, konnten die Großhandels- und Erzeugerpreise
ihr hohes Niveau behaupten. Der Preiseinbruch an den US-Märkten
im November war Folge eines befürchteten Handelsstreites zwischen
den USA und China. Der Dezember-Preiseinbruch resultiert aus einer
höheren Ernteschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums.
Die Mühlen in Deutschland haben sich überwiegend bis weit in das
neue Jahr mit Weizen versorgt. Mit größerem Anschlußbedarf
scheint erst ab März zu rechnen zu sein.
Fakten
- Anhebung der Endbestands-Schätzung
In seiner neuesten Schätzungen vom 11.12.2003 hat das US-Landwirtschaftsministerium
(USDA) seine Prognose der Weltweizenproduktion leicht angehoben.
Damit werden jetzt auch die weltweiten Endbestände wie auch
die Endbestände der Hauptexportuere etwas höher ausfallen.
Nach Bekanntwerden der Prognose gaben die Kurse an den US-Märkten
deutlich nach.
Der Internationale Getreiderat (IGC) hatte in seiner Prognose
vom 26.11.2003 die erwartete Produktion 2003/04 wie auch die Endbestände
nochmals nach unten korrigiert.
Dennoch bestätigen beide Prognosen die bisherige Erwartung
einer kleineren Weizenernte 2003/04 sowie weltweit sinkender Endbestände.
in Mio. t
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Produktion
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Verbrauch
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Endbestände
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Welt
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Haupt- exporteure
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Welt
|
Welt
|
Haupt- exporteure
|
1999/00 |
585,9
|
226,7
|
591,6
|
170,1
|
51,9
|
2000/01 |
583,6
|
232,3
|
590,1
|
168,8
|
52,1
|
2001/02 |
580,9
|
205,2
|
585,5
|
198,1
|
44,6
|
2002/03 |
565,8
|
185,8
|
600,2
|
163,7
|
35,2
|
2003/04 Prognose vom: |
12.05.2003 |
547,0
|
216,4
|
582,2
|
129,0
|
33,6
|
10.10.2003 |
549,5
|
215,1
|
584,4
|
130,2
|
34,2
|
12.11.2003
|
548,3
|
214,6
|
585,7
|
126,3
|
32,9
|
11.12.2003
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550,5
|
215,1
|
588,1
|
127,9
|
35,1
|
Hauptexporteure: Argentinien,
Australien, EU, Kanada, USA
Quelle: USDA |
Baisse-Signal
- CASH!-Betriebe können Preisanstieg nutzen
Mitglieder des Preisinformationssystemes
CASH! konnten auch in der aktuellen Vermarktungssaison ihre
Geschäftsabschlüsse an der allgemein steigenden Preistendenz
ausrichten. Die Grafik zeigt den Preisverlauf der Geschäftsabschlüsse
der CASH!-Betriebe bei B-Weizen in der Spanne sowie dem gewichteten
Durchschnitt im Vergleich zu den Großhandelspreisen an der
Produktenbörse Mannheim. Die Preise rangieren gewöhnlich
- mit Ausnahme des saisonalen "Erntelochs" - knapp unter dem Niveau
der Mannheimer Großhandelspreise.
- 2003: Ein völlig untypisches Vermarktungsjahr
Die letzte ausgeprägte Hausse am Weltmarkt datiert in das Jahr
1995/96. Auch damals konnte sich niemand vorstellen, daß ein solches
Preisniveau erreicht werden würde. Kurzzeitig zeigten die Märkte
bereits im vergangenen Jahr, daß eine große Unsicherheit besteht,
die zu extremen Preisausschlägen führen kann. Welches Preisniveau
in der aktuellen Hausse-Phase erreicht werden wird, ist schwer
zu prognostizieren. Der Anteil spekulativer Engagement dürfte
jedoch weiter zunehmen und den Preis in die Höhe treiben. Doch
Vorsicht! Der Weizenmarkt wird dann noch anfälliger für hefige
Kursschwankungen.
Hausse-Signal
- Niedrigere Weizenernte in Polen
In Polen fiel die Ernte 2003/04 mit 23,4 Mio. t Getreide incl.
Körnermais rund 13 % geringer aus als im Vorjahr. Die Weizenernte
ging mit knapp 7,9 Mio. t um 15,5 % zurück.
Polen ist damit auf Weizen-Importe in backfähiger Qualität
angewiesen.
Hausse-Signal
- Rußland plant Marktschutzmaßnahmen
Rußland plant, die Exporte von Weizen, Roggen und Menggetreide
bis 01.05.2004 mit einem Exportzoll in Höhe von 25 €/t zu belegen.
Dies hat der Regierungsausschuß für Schutzmaßnahmen im Außenhandel
und Zolltarifpolitik am 09.12.2003 in Moskau dem Kabinett empfohlen.
Von der geplanten Exporteinschränkung soll Gerste ausgeschlossen
sein.
Baisse-Signal
Prognose
Derzeit stagnieren die Preise ohne unter Druck zu geraten. Der EU-Markt
wie auch der Weltmarkt bleiben bis zur Ernte 2004 auf der Nordhalbkugel
knapp versorgt. Der Bedarf an Brot- und Futtergetreide dürfte
nach meiner Einschätzung auch im kommenden Jahr für eine
hohes Preisniveau sorgen. Die Monate Januar und Februar sind erfahrungsgemäß
ungünstigere Verkaufsmonate, da sich der Markt zunächst
noch im "Winterschlaf" befindet und die Landwirte weltweit
mehr Ware verkaufen um Rechnungen und Steuern zu begleichen.
Ab März ist ein höheren Anschlußbedarf seitens
der Mühlen und Mischfutterhersteller zu erwarten. Nach meiner
Einschätzung dürfte der Markt dann wieder - auch
aufgrund der geringen Lagerbestände der Erzeuger - wieder
anziehen.
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