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Weizen:
Impulse durch niedrige USDA-Prognose
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Am 26.03.2003 lautete die Prognose an dieser Stelle: "... Schrumpfende
Welt-Weizenvorräte und ein wachsender Verbrauch stehen derzeit einer
Handelsflaute gegenüber. Der nach wie vor schwache Dollar schmälert
die Gewinne aus den wenigen Exportgeschäften. ... keine Belebung
des Marktes in Sicht. ..."
Diese Erwartung hat sich bestätigt - die Situation beim Umsatz
wie auch bei den Preisen verleif in dene letzten Wochen äußerst
flau. Mit dem neuen Weizenbericht des USDA vom 12.05.2003 hat sich
der Wind am internationalen Markt für Weizen und infolge auch
für die EU-Weizenexporte jedoch gedreht.
Marktlage
Die regeional extreme Trockenheit hat bereits in den letzten zwei
Wochen die Ertragserwartungen zur kommende Ernte gedämpft und für
eine feste Grundstimmung gesorgt. Aufgrund der schwachen Handelstätigkeit
blieb der heimische Weizenmarkt zunächst noch in der seit Monaten
andauernden Dauerkrise. Das dürfte sich jetzt ändern.
Am Kassa- wie auch am Terminmarkt für Weizen hat sich in den letzten
Tagen nur wenig bewegt. Für Brotweizen der Ernte 2002 wurden zuletzt
noch 110 €/t franko Seehafen für die Lieferung im Mai/Juni
2003 bezahlt, spätere Termine liegen darüber. Die EU-Kommission
gewährte zuletzt mit 17 €/t deutlich höhere Exporterstattungen.
Mit der neuesten Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums
(USDA) wurde der Markt jedoch wachgerüttelt (Näheres unter
"Fakten"). Die rückläufigen internationalen
Bestände gaben dem Markt bereits am Wochenanfang einen Schub
nach oben.
Fakten
- Prognose des IGC
In seiner Prognose vom 30.04.2003 hatte der internationale Getreiderat
(IGC) seine Erwartung bei der Weizenproduktion auf 566 Mio. t
im Vergleich zum Vorjahr (580 Mio. t) um 14 Mio. t
zurückgenommen. Die Endbestände der fünf Hauptexporteure
(Argentinien, Australien, Kanada, EU, USA) schrumpfen nach Einschätzung
des IGC auf 34 Mio. t und damit auf knapp 6 % des
weltweiten Jahresbedarfs zusammen.
in Mio. t
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Produktion
|
Verbrauch
|
Endbestände
|
Welt
|
Welt
|
Welt
|
*) Haupt- exporteure
|
1999/00 |
585
|
582
|
201
|
51
|
2000/01 |
582
|
583
|
200
|
52
|
2001/02 |
579
|
587
|
192
|
46
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2002/03 Prognose vom: |
28.11.2002 |
562
|
593
|
162
|
30
|
29.01.2003 |
563
|
593
|
163
|
33
|
26.02.2003 |
565
|
595
|
164
|
34
|
26.03.2003 |
567
|
595
|
167
|
34
|
29.04.2003 |
566
|
599
|
161
|
34
|
*) Argentinien, Australien,
Kanada, EU, USA
Quelle: IGC, Prognose vom 30.04.2003 |
Hausse-Signal
- Prognose des USDA
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in seiner
monatlichen Prognose vom 12.05.2003 die Produktionserwartung für
die Weizen-Hauptexporteure (Argentinien, Australien, EU, Kanada,
USA) für 2002/03 im Vergleich zur April-Prognose erneut leicht
auf 223 Mio. t zurückgenommen.
Erstmals liegen für die Saison 2003/04 Prognosezahlen vor,
die unsere intensive Beachtung finden sollten: Zwar geht
das USDA von einer leichten Ausdehnung der Produktion aus, die
vor allem für durch Hauptexporteure erzeugt wird. Das USDA
rechnet trotz wachsender Weltbevölkerung und dem anhaltenden
Trend zum Konsum von Weizenmehl mit einem etwas geringeren Verbrauch
- begründet mit einem einer geringeren Nachfrage nach
Futterweizen. Dennoch liegt der Verbrauch weiterhin hoch, so daß
die Endbestände auf rund 135 Mio. t schrumpfen.
Für weitere Länder, die den EU-Markt in den letzten
Monaten schwer in Bedrängnis geracht haben, werden die Produktionserwartungen
jedoch zum teil drastisch zurückgenommen.
So soll die Produktion 2003/04 in der Ukraine nur noch
bri 9,5 Mio. t (Vj. 20,55) und in Rußland
nur noch bei 36 Mio. t (Vj.: 50,55) liegen.
Folglich dürfte der Angebotsdruck aus diesen Regionen aus
der Ernte 2003 deutlich niedriger ausfallen.
in Mio. t
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Produktion
|
Verbrauch
|
Endbestände
|
Welt
|
Haupt- exporteure
|
Welt
|
Welt
|
Haupt- exporteure
|
1999/00 |
585,93
|
226,70
|
591,62
|
170,11
|
51,93
|
2000/01 |
583,59
|
232,34
|
590,11
|
168,84
|
52,11
|
2001/02 |
579,97
|
205,05
|
587,92
|
159,56
|
44,64
|
2002/03 Prognose vom: |
10.04.2003 |
565,28
|
185,01
|
595,93
|
167,46
|
32,81
|
12.05.2003 |
564,76
|
184,80
|
604,05
|
156,36
|
29,12
|
2003/04 Prognose vom: |
12.05.2003
|
569,52
|
223,00
|
591,43
|
134,46
|
34,05
|
Hauptexporteure: Argentinien,
Australien, EU, Kanada, USA
Quelle: USDA, Prognose vom 12.05.2003 |
Für den Exportbereich der Hauptexporteure sind die deutlich
günstiogere Aussichten als in den letzten Jahren. Sollten
sich die Zahlen so bewahrheiten, kann man von einem knappen Markt
sprechen..
Hausse-Signal
- Produktion EU
In ihrer jüngsten Schätzung vom 28.02.2003 schätzt die
Interessenvertretung der Getreidehändler in der EU, Comite
Du Commerce Des Cereales (Coceral) die EU-Getreideernte 2003
auf 205,6 Mio. t, die damit das Vorjahresergebnis der
Ernte 2002 von 207,14 Mio. t um rund 1 % unterschreiten
würde. Die Weizenfläche wurde in der EU zur Ernte 2003
um 0,6 % eingeschränkt, die Erträge werden mit durchschnittlich
66,9 dt/ha 0,5 % unter dem 2002er Ergebnis eingeschätzt.
Insgesamt schätzt Coceral die EU-Weichweizenernte auf 92,9 Mio. t
nach 93,9 Mio. t in 2002, das bedeutet einen Produktionsrückgang
um 1,1 %. Ein deutlicher Produktionsanstieg 4 % wird
jedoch für Deutschland erwartet.
in Mio. t
|
Weizenproduktion in der EU-15
|
Deutsch-
land
|
Frank-
reich
|
Groß-
britannien
|
EU-15
|
1999/00 |
19,551
|
35,463
|
16,465
|
89,576
|
2000/01 |
21,578
|
35,929
|
16,700
|
95,553
|
2001/02 |
22,814
|
30,233
|
11,573
|
83,044
|
2002/03 |
20,769
|
37,347
|
16,053
|
93,926
|
2003/04 Prognose vom: |
28.02.2003 |
21,645
|
35,975
|
15,210
|
92,848
|
Quelle: Coceral,
Prognose vom 28.02.2003 |
Baisse-Signal
- Import/Export
Der Export kommt derzeit wieder leicht in Schwung. Derzeit entspannen
Verkäufe an Mühlen in Südeuropa und nach Nordafrika die Marktlage.
Bitte beachten Sie hierzu auch den Betrag "Euro-Rally
erreicht 1,16 Dollar/€" vom 12.05.2003. Der aktuelle
Dollarkurs (Notierung der
EZB) und die sich daraus ergebdne Stärke des Euro belasten
die Exporte, da die am Weltmarkt auf Dollar-Basis gehandelten
Waren für den Exporteur deutlich weniger einbringen.
Hausse-Signal, sofern die Drittlandsnachfrage lebhafter wird.
Prognose
Gute Brotweizen-Qualitäten werden an den Binnen- und Seehafen-Standorten
inzwischen wieder zügiger nachgefragt. Folglich tendieren in diesen
Regionen die Kurse inzwischen überwiegend etwas fester. Die europäischen
Terminmärkte haben den derzeit zur nächsten Ernte erwarteten
Preisanstieg in die späteren Fälligkeitstermine bereits
aufgenommen.
Derzeitige Prognose gehen von einer geringeren europäischen Getreideernte
aus, da die anhaltenden Trockenheit in vielen EU-Regionen die Bestände
beeinträchtigt hat.
Nach meiner Meinung, dürfte der deutscher Weizen-Markt in
den nächsten Tagen wieder deutlich vom Interventionspreis-Niveau
(105,96 €/t) abrücken. Ich erwarte, daß sich
der EU-Export positiv entwickeln wird, da ich damit rechne, daß
die EU-Kommission dem Export durch höhere Zahlungen von Erstattungen
in den kommenden Wochen deutliche Impulse geben wird.
Die Erwartungen sollten dennoch nicht zu hoch geschraubt werden.
Die Preisanstiege dürften eher gemächlich, als sprunghaft
ausfallen - zumal die weltweite Konjunktur derzeit noch in der Krise
steckt.
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