Weizen: Flaues Geschäft, frustrierende Preise
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 16.05.2002


Selten dümpelte der Weizenmarkt so vor sich hin wie in den letzten Wochen. Kaum Umsätze und flaue Preise kennzeichnen einen Markt, der den Beteiligten keinerlei Freude bereiten kann. Während die Verkäufer hoffen, daß die Preise anziehen mögen, spekulieren die Käufer mit Blick auf die nächste Ernte auf einen weiter anziehenden Preisdruck. Die Kaufideen für Brotweizen liegen franko Hamburger Markt um die 122 €/t.

Tageweise ziehen die Preise am internationalen Weizenmarkt spürbar an, um kurz darauf die Gewinne wieder einzubüßen. Im Schatten dieser Entwicklung steht auch der europäische Markt für Brot- und Qualitätsgetreide.

Fakten

  • Die Anbaufläche für Weizen in den USA wird für das kommende Wirtschaftsjahr 2002/03 noch einmal um etwa 3 % eingeschränkt werden. Dies dürfte die niedrigste Anbaufläche für Weizen in den USA seit dem Jahre 1978 sein. Zu erwarten ist daher, daß mit einem kleineren Angebot die US-Inlandspreise steigen, so daß das internationale Preisniveau positiv beeinflußt wird.

  • Die EU hat dem zukünftigen EU-Mitglied Ungarn bereits ein zollfreies Lieferkontinent in Höhe von 450.000 t Mais ab Juli 2002 einräumt. Damit kann der Außenschutz zu Beginn des nächsten Wirtschaftsjahres 2002/03 erneut unterlaufen werden.

  • Deutscher Weizen wurde Ende April 2002 nach Algerien verkauft. Händler erwarten, dass zwischen 275.000 t bis 300.000 t Weizen für die Lieferung im Mai und Juni 2002 an diesen wichtigen Käufer im nordafrikanischen Raum geliefert werden.

Prognose
Eine Belebung der Getreidemärkte ist nach wie vor nicht in Sicht. Die Durststreckke dürfte solange anhalten, bis sich der Inlands-Umsatz sowie das Exportgeschäft wieder beleben.

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