Noch immer begrenzt das hohe Angebot an Futter- und Brotweizen die
Preisentwicklung an unseren heimischen Märkten. Während
an den intenationalen Märkten die Kurse auf dem erreichten
hohen Niveau verharren, bremst das Schwarzmeer-Angebot den Preisanstieg
im EU-Land aus.
Marktlage
An den internationalen Märkten bestätigt sich die knappe Angebotssituation
beim Weizen. Vor allem gute Backqualitäten dürften in
der Saison 2002/03 zur Mangelware werden. Je nach Marktlage in den
Hauptexportländern entwickelt sich für Brot- und Qualitätsgetreide
ein deutlich voneinander abweichendes Preisniveau.
US-Qualitätsweizen wird derzeit mit rund 215 US-Dollar/t cif
Rotterdam zu einem sehr hohen und stabilen Preis angeboten. Dagegen
sind die Notierungen für Brotgetreide aus Osteuropa tendentiell
rückläufig. Schwarzmeer-Brotweizen wird derzeit zu rund
100 US-Dollar/t fob Schiff angeboten. Französischer Weizen
erzielt am Seehafenstandort ca. 110 US-Dollar/t fob Schiff,
während qualitativ bessere deutsche Backqualitäten mit rund
120 US-Dollar/t darüber liegen.
(Kurs des US-Dollars)
Brotweizen kann an den deutschen Seehäfen rund 126 €/t
franko Hamburg/Rostock realisieren. E-Weizen konnte sich ebenfalls
verbessern und liegt jetzt mit rund 161 €/t franko Hamburg/Rostock
auf höherem Preismniveau. An unseren heimischen Märkten
erzielt Futterweizen rund 105 €/t franko Verarbeiter.
Fakten
- Nach Aussage des ukrainischen Transportministeriums wurden über
die ukrainischen Seehäfen in dem Zeitraum Juli bis Mitte
Oktober 2002 über 3 Mio. t neuerntiges Getreide
verschifft. Nach Aussage des Ministeriums wurden die Verschiffungen
im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 100 % (!)
gesteigert. 53 % des Handelsvolumens wurde im September umgesetzt.
Für 2002/03 erwartet das Ministerium eine Steigerung der
gesamten Getreideexporte auf 12 Mio. t, 32 % mehr
als in der letzten Saison.
Prognose
Solange der Importdruck aus den Schwarzmeer-Gebieten anhält,
dürfte es in der EU beim Brotweizen kurzfristig zu keinen größeren
Preisbewegungen kommen. Nach meiner Einschätzung dürfte
diese Situation noch so lange anhalten, bis der Wintereinbruch die
Verschiffung aus den Schwarzmeerhäfen behindert.
Andere traditionelle Exporteure sind in erheblich geringerem Umfang
als in den Vorjahren am Weltmarkt aktiv. Sobald die Schwarmeerherhänfte
zurückgehen düten sich ür die EU umffangreiche Exportmöglichkeiten
eröffnen, die den heimischen Markt entlasten und zu Preisanhebungen
führen dürften.
Das Angebot an guten Brotweizenqualitäten aus den USA, Kanada und
Argentinien ist jedoch äußerst knapp. Daher wird sich
vorrangig für gute Backqualitäten die feste Tendenz an
den internationalen Getreidemärkten fortsetzen.