Der weltweite Sojamarkt - knapp. Die südamerikanische Ernte
- kleiner als erwartet. Dennoch gaben die Kurse jetzt kräftig
nach. Was ist da los?
Marktlage
Am 25.02.2004 hieß es an dieser Stelle: "... Sobald
jedoch eine Entspannung bei der Witterung in Südamerika eintritt
und absehbar ist, daß die Schäden an der derzeit laufenden
Ernte begrenzt bleiben werden, dürften die Kurse aus meiner
Sicht wieder deutlich nachgeben. ...". Diese Einschätzung
der Marktlage trat ein.
Die Kurse schnellten in den letzten Wochen auf den höchsten
Kurs seit September 2002. Seit Mitte letzter Woche brechen
die Preise derzeit starkt ein - und das, obwohl alle Statistiken
und Analysen untermauern wie knapp Sojabohnen am Weltmarkt verfügbar
sind.
Fakten
- USA
Wie erwartet schrumpfen in den USA die Bestände aus der eigenen
Ernte bedenklich zusammen. In einigen Regionen im im Süden und
Südosten wird bereits von einer anhaltenden Knappheit berichtet,
die zu einer rückläufigen Verarbeitung bei den Ölmühlen
führt.
Hausse-Signal
- Brasilien
Die Trockenheit in Brasilien hat die Ernteerwartungen geschmälert.
Nach angaben das Branchenanalysten Safras & Mercado
wird die Ernte nur noch bei 56,6 Mio.t liegen, nachdem die
Erwartungen im Vormonat noch bei 59,7 Mio.t lagen. Die Februar-Prognose
das US-Landwirtschaftsministeriums ging noch von 61 Mio.t
aus. Bisher wurden gut 10 % der Ernte eingebracht.
Hausse-Signal
- Argentinien
In der vergangenen Woche hat die Ernte jetzt auch in den Anbauregionen
Argentiniens begonnen. Aufgrund der wochenlangen Trockenheit
erwarten Analysten in einigen Regionen einen Rückgang der
Erträge um bis zu 30 % im Vergleich zu "Normaljahren".
Damit liegen auch die Ertragserwartungen unter den bisherigen
Prognosen. Das US-Landwirtschaftsministerium ging in seiner
Februar-Prognose noch von 36,5 Mio.t aus. Inzwischen liegen
die Schätzungen darunter.
Hausse-Signal
Prognose
Lauter Hausse-Signale - und die internationalen Kurse brechen ein?
Die Spekulationsblase am Sojamarkt ist inzwischen so groß
geworden, daß die Ausschläge des Trudelkurses immer heftiger
werden. Für die Monate bis zur nächsten US-Ernte erwarten
Analysten in den USA eine extreme Knappheit und sogar einen Importbedarf
der USA.
Die Preisschwankungen dürften während der Erntezeit in
Südamerika weiter anhalten, da nur durch Kursschwankungen an
den Spekulationsmärkten Geld verdient werden kann. Doch bereits
in den kommenden Wochen dürfte sich die Einsicht durchsetzen,
daß Soja äußerst knapp ist. Das bedeutet nach meiner
Einschätzung ein weiteres Preissteigerungspotential.