Raps im Kielwasser steigender Sojakurse
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 15.08.2003


Nach der neuesten Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums am 12.08.2003 ging es steil nach oben am Sojabohnen-Markt. Die steigenden Sojapreise gaben - auch mit Blick auf die weltweit knappe Rapsernte - den Rapspreisen Auftrieb.

Marktlage

Derzeitige Preise für Food-Raps: ca. 238 €/t ex-Ernte franko Tiefwasserhafen, ca. 244 €/t Lieferung 10-12/2003 franko Tiefwasserhafen, ca. 240 €/t ex-Ernte franko mitteldeutsche Ölmühle, ca. 220 €/t ex-Ernte franko Landhandelslager.

Fakten

  • In seinen World Agricultural Supply and Demand Estimes (WASDE) hat das US-Agrarministerium (USDA) die globale Ölsaatenerzeugung 2003/04 auf 351,7  Mio t geschätzt. Damit würde die Ernte 400.000  t unterhalb der Vormonatsschätzung liegen, aber immer noch 23,8 Mio. t höher als 2002/03. Knapp die Hälfte des Anstiegs bei Ölsaaten führt das USDA allein auf Sojabohnen zurück, deren Anbau im laufenden Wirtschaftsjahr weltweit auf 206,99 Mio. t erhöht wurde (Vorjahr: 195,81 Mio. t; Juli-Prognose: 207,53 Mio. t).

    Die Aussichten für die weltweite Rapsproduktion wurden auf Grund von Ernteausfällen in Kanada und der Slowakei zurückgenommen. Dagegen soll die Sonnenblumenernte höher ausfallen, da die Anbaufläche in Russland gegenüber der Vormonatssicht nach oben revidiert wurde. Auch die indische Produktion von Soja und Baumwollsaat wurde erhöht sowie die Erzeugung von Palmöl in Malaysia und Indonesien
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  • In der Slowakei soll die Rapsernte 2003 die niedrigste seit dem Ende des Ostblocks sein. Aufgrund starker Auswinterung mußten rund 70.000 ha der insgesamt 125.000 ha großen Raps-Anbaufläche umgebrochen werden. Da auch die verbleibenden Flächen Schädigungen auswiesen, ging der durchschnittliche Flächenertrag der jetzt zu Ende gehenden Ernte auf 10,1 dt/ha (!) zurück (2002: 20,8 dt/ha). Die Bruttoproduktion von Raps liegt daher nur bei rund 124.600 t. Um das Defizit an Rapssaat zumindest teilweise zu decken, beschloß die slowakische Regierung die Eröffnung eines zollfreien Import-Kontingentes in Höhe von 80.000 t.
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