Mit der Prognose vom 23.02. "Die Kurse dürften bereits in den nächsten
Tagen sehr leicht, im März dann etwas stärker anziehen, jedoch vorerst
auf niedrigem Niveau bleiben." behielt HEMIS Recht. Prompte Ware ist
knapp und hat sich folglich leicht verteuert. Spätere Termine stehen
weiter unter Druck.
Marktlage
An den EU-Märkten ist das Sojaschrot-Angebot zurückgegangen und damit
z.Z. recht knapp, so daß für prompte Ware Aufgelder verlangt werden.
Die Soja-Ernte in Südamerika läuft jedoch auf Hochtouren und in den nächsten
Wochen sind die ersten Schiffsankünfte und damit eine Entspannung der
Marktsituation zu erwarten. Die Kurse der Sommer- und Herbsttermine wurden
bereits deutlich zurückgenommen.
Die Kurse für Sojabohnen und -schrot sind seit Wochen stark rückläufig.
Prompte Ware verteuerte sich zuletzt - da kaum greifbar - zwar
wieder an unseren heimischen Märkten, doch die Baisse-Situation dauert
international an. Vor allem spätere Termine sind noch immer stark
nach unten gerichtet.
n
Fakten
- Die Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA)
vom 08.03.2001 erwartet aufgrund höherer Exporte für die
USA niedrigere Sojabohnen-Endbestände als noch im Februar, während
die weltweiten Sojabohnen-Endbestände wie auch die Welt-Ölsaaten-Endbestände
jetzt höher eingeschätzt werden.
Angaben in Mio.t |
Ölsaaten weltweit
|
Sojabohnen weltweit
|
Sojabohnen USA
|
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
1997/98 |
286,97
|
24,80
|
158,07
|
21,6
|
73,18
|
5,44
|
1998/99 |
294,13
|
31,41
|
158,83
|
26,19
|
74,60
|
9,48
|
1999/00 |
298,63
|
28,46
|
157,68
|
23,84
|
71,93
|
7,20
|
2000/01: Prognose im |
Dez.2000
|
303,59
|
27,10
|
167,34
|
23,39
|
75,58
|
8,72
|
Jan.2001
|
303,47
|
27,44
|
167,18
|
23,18
|
75,38
|
8,71
|
Feb.2001
|
305,15
|
30,30
|
168,54
|
25,96
|
75,38
|
9,39
|
Mär 2001
|
306,06
|
32,32
|
169,58
|
27,82
|
75,38
|
8,99
|
Quelle: USDA |
- Südamerika fährt in diesem Jahr mit über 60 Mio. t
Sojabohnen eine neue Rekordernte in die Lager (1998: 51 Mio. t).
Günstige Produktionskosten für die neuen genmodifizierten
Sorten und die guten internationalen absatzmöglichkeiten haben
zu einer Ausdehnung des Anbaus um 1,4 Mio. ha zur Ernte
2001 im Vergleich zum Vorjahr geführt. Die Flächenausdehnung
ging zu Lasten der Sonnenblumenanbaufläche.
- Zur nächsten Ernte in diesem Jahr beabsichtigen die US-Farmer
nach einer Erhebung des US-Landwirtschaftsministeriums vom 30.03.2001
ihre Sojabohnenanbaufläche um 3 % auszudehnen. Wenn diese
Anbauabsichten tatsächlich umgesetzt würden, wäre
dies die bisher größte Anbaufläche. In den USA bestehen
damit die besten Aussichten auf einen neuerliche Produktionssteigerung
und die größte US-Rekordernte aller Zeiten.
- In Deutschland beeinträchtigen die starken Niederschläge der letzten
Tage und Wochen die Binnenschiffahrt. Für Frachten werden Aufschläge
verlangt.
Prognose
Das USDA prognostizierte am 30.03.01 zur Ernte 2001 eine neuerliche Ausdehnung
der US-Sojabohnen-Anbaufläche um 3 % und damit eine weitere Rekordernte.
Da auch die jetzt laufende südamerikanische Ernte wahrscheinlich eine
neue Rekordmarke setzt und das Exportpotential aufgrund von MKS/BSE ungewiß
ist, erwarte ich für Kauftermine ab Mai spürbar nachgebende Kurse
an unseren Märkten.
Der Spielraum nach unten ist nach meiner Meinung nicht mehr groß,
doch das niedige Preisniveau dürfte in den nächsten Monaten
bestehen bleiben. Mit den Vorzeichen der 2000/01-Rekordernten und den
aussichten auf eine weitere Rekordernte in den USA in 2001/02 hat der
Markt kaum Aussichten, sich aus der Baisse-Umklammerung zu befreien. Nur
Naturkatastrophen oder extrem steigende Verbrauchsaussichten könnten
den Trend kurzfristig umdrehen.
Daher Zukäufe noch ein bis zwei Wochen hinausschieben, da dann die
Schiffe aus Südamerika eintreffen werden.
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