Marktlage
Wie erwartet gaben die Sojapreise am internationalen Markt in der letzten
Woche nochmals leicht nach und fielen auf ein historisches Tief. Die Prognose
der US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) vom 08.02.2001 weist höhere
Endbestände zum Ende des Wirtschaftsjahres aus als bisher angenommen,
da man aufgrund der zu erwartenden Rekordernten in Brasilien und Argentinien
mit rückläufigen US-Exporten rechnet.
Angaben in Mio.t |
Ölsaaten weltweit
|
Sojabohnen weltweit
|
Sojabohnen USA
|
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
1997/98 |
286,97
|
24,80
|
158,07
|
21,6
|
73,18
|
5,44
|
1998/99 |
294,13
|
31,41
|
158,83
|
26,19
|
74,60
|
9,48
|
1999/00 |
298,63
|
28,46
|
157,68
|
23,84
|
71,93
|
7,20
|
2000/01: Prognose im |
Dez.2000
|
303,59
|
27,10
|
167,34
|
23,39
|
75,58
|
8,72
|
Jan.2001
|
303,47
|
27,44
|
167,18
|
23,18
|
75,38
|
8,71
|
Feb.2001
|
305,15
|
30,30
|
168,54
|
25,96
|
75,38
|
9,39
|
Für die USA geht man jetzt mit 10,78 Mio. t von höheren Ölsaaten-Endbeständen
als im Vorjahr aus (Jan: 9,52, 1999/00: 8,98), während die weltweiten
Endbestände mit 30,3 Mio. t Ölsaaten (Jan: 27,44, 1999/00: 32,38)
unter dem Vorjahresergebnis liegen dürften.
Die Analysten des USDA erwarten für Brasilien und Argentinien Rekordernten,
die ein sattes Produktionsplus von über 5 Mio. t im Vergleich zu Vorsaison
einbringen könnten. Die hohen Ernteerwartungen werden durch die günstigen
Witterungsbedingungen in den südamerikanischen Anbaugebieten gestützt.
In Brasilien hat die Ernte in Frühdruschgebieten bereits begonnen, während
die Aussaat in Argentinien erst beendet wurde.
Auch Rapsschrot wird zunehmend knapper und zog zuletzt im Kurs weiter
an. Ebenso verteuerten sich Palmkernexpeller und Palmschrot. Leinschrot
dürfte aufgrund der Weltmarktsituation in den nächsten Tagen
teuerer werden, während Sonneblumenschrot eher zur Schwäche
neigt.
Prognose
Das hohe Soja-Angebot in der Saison 2000/01 läßt auf weiterhin niedrige
Preise schließen. Ich gehe jedoch davon aus, daß die Talsohle in der vergangenen
Woche erreicht wurde und die Kurse bereits in den nächsten Tagen sehr
leicht, im März dann etwas stärker anziehen, jedoch vorerst auf niedrigem
Niveau bleiben werden.
Für die kommende Saison 2001/02 erwarten Analysten einen Produktionsrückgang,
so daß es u.U. in der zweiten Jahreshälfte zu einer Stabilisierung der
Preise kommen könnte. Da die Sojaangebot zwischenzeitlich auf bis zu 44 DM/dt
zurückgegangen sind, könnte der umgehende Abschluß eines
Kontraktes für die Laufzeit Mai bis Oktober sich als günstig
erweisen.
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