Vor kurzem lautete die Prognose für die Entwicklung der Sojaschrotpreise:
"Die Kurse dürften sich in den nächsten Wochen - unterbrochen durch zeitweilige,
kurzfristige Preiseinbrüche - weiter befestigen." Diese Einschätzung scheint
sich zu bewahrheiten, denn die Preise gaben - ausgelöst durch die weltweite
Intervention der Notenbanken - am Anfang dieser Woche leicht nach.
Marktlage
An der Warenterminbörse in Chicago/USA gaben die Preise am 25.09.2000
auf 493,50 cent/bushel (40,44 DM/dt) nach, konnten sich aber bis zum 28.09.2000
wieder bis auf 498,25 cent/bushel (40,54 DM/dt) verbessern. Marktlage
An den US-Märkten machen Meldungen über schwächere Erträge die Runde,
dennoch ist weiterhin mit einer Rekordernte an Sojabohnen zu rechnen.
Man geht jedoch davon aus, daß diese deutlich geringer als erwartet ausfallen
wird. Während das amerikanische Landwirtschaftsministerium die Sojabohnenernte
noch auf 78 Mio t schätzt, gehen private Händler von einer Erntemenge
mit nur 76 Mio t aus. Die Preise für Sojaschrot konnten sich auf dem relativ
hohen Niveau gut halten. Allerdings lassen weder die Terminkurse noch
die Währungsentwicklung rasch eine durchgreifende Entspannung der Marktlage
erwarten.
Beim Rapsschrot bleibt die Situation durch ein knappes Angebot gekennzeichnet.
Die Notierungen für Kokos- und Palmprodukte haben sich nur wenig bewegt.
Zum ersten Mal seit sieben Jahren haben die Rapserzeuger in Australien
den Rapsanbau eingeschränkt. Aufgrund der unbefriedigenden Preissituation
wurde die Anbaufläche zur nächsten Ernte im Frühjahr 2001 um rund 330.000
ha (19 %) auf ca. 1,4 Mio. ha reduziert. Zudem ist ein Ende der in Teilen
des Landes seit Monaten andauernden Trockenheit nicht in Sicht.
Nach ersten Schätzungen, die noch mit größter Vorsicht zu betrachten
sind, könnte die Rapsproduktion mit nur noch 1,8 Mio. t rund 25 % unter
der Vorjahresernte liegen. Die in den Export fließenden Mengen dürften
bei einem etwas gleich hohen Inlandsverbrauch geringer ausfallen und den
EU-Rapsexporten bessere Absatzmöglichkeiten eröffnen.
Prognose
Die Preise scheinen nach einer kurzen Verschnaufpause am Anfang dieser
Woche an den US-Warenterminbörsen wieder Anlauf zu nehmen. Alles deutet
darauf hin, daß die internationalen Kurse und in Folge auch unserer Inlandspreise
weiter leicht ansteigen werden. Deshalb ist auch für die kommende Zeit
mit einem ausgesprochen festen Preisniveau zu rechnen. Der Kurs des US-Dollars
verharrt seit der Intervention der großen Notenbanken zwischen 2,20 und
2,23 DM/US-$, so daß seitens der Wechselkurse vorerst keine Entspannung
in Sicht ist.
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