Mit der Januar-Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) kam
an etlichen Produktenmärkten Katerstimmung auf. Diese erste Angenbots-Nachfrage-Einschätzung
des neuen Jahres war mit großer Spannung erwartet worden. Sie bescherten
den Marktbeteiligten, die auf neue Impulse für den Markt gehofft
hatten, eine herbe Enttäuschung. Die statistische Festschreibung
einer Rekordernte bei der weltweiten Ölsaatenproduktion, einer Rekordernte
bei Sojabohnen nicht nur weltweit, sondern auch in den USA sowie einer
niedrigeren Erwartung bei der Verarbeitungsmenge in den USA lassen die
Endbestände in etwa auf dem bereits zuvor prognostizierten Niveau
verharren.
Angaben in Mio.t |
Ölsaaten weltweit
|
Sojabohnen weltweit
|
Sojabohnen USA
|
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
Produktion
|
Endbestände
|
1997/98 |
286,97
|
24,80
|
158,07
|
21,6
|
73,18
|
5,44
|
1998/99 |
294,13
|
31,41
|
158,83
|
26,19
|
74,60
|
9,48
|
1999/00 |
298,63
|
28,46
|
157,68
|
23,84
|
71,93
|
7,20
|
2000/01: Prognose im |
Dez.2000
|
303,59
|
27,10
|
167,34
|
23,39
|
75,58
|
8,72
|
Jan.2001
|
303,47
|
27,44
|
167,18
|
23,18
|
75,38
|
8,71
|
Bereits die Dezember-Prognose des USDA ließ die Sojapreise nach
unten rutschen, die Januar-Einschätzung brachte nochmals einen Kursrutsch,
der sich auch in dieser Woche weiter fortsetzte.
Marktlage
Die Notierungen an den internationalen Märkten für Proteinfuttermittel
waren Mitte Januar leicht rückläufig. Relativ ruhige Exportmärkte sowie
größere Verkäufe an der Chicagoer Börse führten zu nachgebenden Notierungen.
Agrentinien und Brasilien kündigen Rekordernten für
die Ernte ab März/April 2001 an und die Absicht, den USA einen
Löwenanteil des US-Exportgeschäftes wegzuschnappen. Das Wetter
in Südamerika für die gerade ausgesäten Sojabohnen ist weiterhin günstig.
Nur in Argentinien wird auf begrenzten Gebieten von Trockenheit berichtet.
Dies hatte zur Folge, daß die Sojanotierungen sowohl währungsbedingt
als auch von der Chicagoer Börse ausgehend weiter nachgeben. Am Hamburger
Markt fielen sie unter 45 DM/dt ab Hamburg zurück. Auch beim Rapsschrot
kam es im Zuge der fallenden Sojanotierungen zu rückläufigen Preisen.
Prognose
Die Grundstimmung auf dem Soja- und Rapsmarkt bleibt gedämpft. Die Kurse
könnten in den nächsten Tagen nochmals nachgeben. Zwar bleiben die USA
bis März fast alleiniger Anbieter am Weltmarkt, jedoch ist ab April mit
ersten Lieferungen aus der Ernte in Südamerika zu rechnen. Auch am Kassamarkt
sollten sich die nagebenden Preise in Kürze niederschlagen.
Für Preissteigerungen dürfte bei günstigen Wachstumsbedingungen in Südamerika
vorerst kein Spielraum bleiben. Der Preisabsturz dürfte jedoch bereits
seine größte Strecke zurückgelegt haben. In den nächsten
Woche sollte der tiefste Punkt des Preistales erreicht werden. Ab sofort
sollten Sie den Sojamarkt aufmerksam beobachten, um den günstigsten
Einkaufstermin zu erwischen.
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