Seit Wochen kann sich Rapssaat nicht aus dem Abwärtsstrudel am Sojamarkt befreien. Die Erwartung einer globalen Rekord-Rapsernte wie auch einer globalen Rekord-Ölsaatenernte belasten die Kurse. Doch eine Abwärtskorrektur der Ernteprognose ist nicht ausgeschlossen.
Marktlage
Die fundamentalen Daten von Angebot und Nachfrage am Sojamarkt ließen das Preiosniveau am Ölsaatenmarkt immer weiter abbröckeln. Rapssaat geriet in den Abwärtsstrudel der Soajepreise an den Warenterminbörsen.
Seit Anfang des Jahres gaben die Erzeugerpreise für prompte Ware am hiesigen Kassamarkt um fast 25 % nach. Bei Preisgeboten von aktuell 345 bis 365 Euro/t netto ab Hof (Strecke) wird Rapssaat damit inzwischen wieder preisgleich mit Sojabohnen notiert. Viele Anbieter warten zunächst die weitere Preisentwicklung ab, so daß Offerten inzwischen Seltenheitswert haben.
Nachdem bis zum Monat Juni für prompte Ware noch attraktive Preisaufschläge "über Matif" gezahlt wurden (siehe Grafik), um zusätzliche Ware aus den Lägern zu locken, lag die Preisbasis zuletzt bei einem Abschlag von 5 bis 8 Euro/t.
Auch die Großhandelspreise gaben kräftig nach. Die Hamburger Getreidebörse meldete für Oktober- Lieferungen am Dienstag einen Preis von 363 Euro/t, was im Vergleich zur Vorwoche einen Abschlag um 7 Euro/t (!) bedeutet.
Fakten
Aktuell dominiert ein bunter Strauß an Marktfaktoren und Marktmeldungen den Preistrend am Rapssaatenmarkt:
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Mit einen globalen Produktion in Höhe von schätzungsweise 65 Mio.t Rapssaat und Überhangbeständen aus vorangegangenen Ernte von ca. 5 Mio.t könnte das Gesamtangebot auf einen neues Allzeithoch steigen.
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Kanada, der größte Exporteur am Weltmarkt, erwartet mit prognostizierten 15 Mio.t eine neue Canola-Raps-Ernte.
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Für die EU wird die diesjährige Rapsernte mit 20,8 Mio.t rund 6,4 % höher geschätzt als im Vorjahr. Daher rechnet das Analystenhaus Oilworld, Hamburg mit einem Rückgang des Importbedarfes um 14 % auf 2,9 Mio.t in der Saison 2013/14.
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Die Welt-Ölsaatenernte wird von Analysten mit 485 bis 495 Mio.t um 4,5 bis 4,8 % höher als im Vorjahr geschätzt.
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Die Sojaernte in den USA wird nach Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums mit 85,7 Mio.t die Vorjahresernte um 4,4 % übersteigen. Doch auch endfe letzter Woche erhilten nur 50 % der US-Feldbestände die Bonietierungsnote "gut" oder "sehr gut". Nachdem sich die Frühjahrsaussaat verzögert hatte und Trockenheit die Bestandsentwicklung beeinträchtigt hat, gehen viele Analysten nach dem Druschbeginn in den USA davon aus, daß die Prognosen für die US-Ernte noch zu hoch liegen.
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Die weltweite Sonnenblumenernte wird von privaten Analysten derzeit auf 40,2 Mio.t geschätzt und damit rund 13 % höher als die Vorjahresernte. Allerdings trüben sich die Ernteerwartungen derzeit ein: Nicht nur für Spanien oder Argentinien haben sich die Ernteerwartungen verschlechtert. Vor allem für Rußland und die Ukraine werden mittlerweile deutliche Ernteverluste aufgrund der anhaltenden regnerischen Witterung erwartet.
(Siehe hierzu auch die Beiträge: " Börse: Wetterrisiken in der Schwarzmeer-Region" vom 24.09.2013 und " Ernte 2013 & 2014: Regen und Hochwasser in Rußland" vom 05.09.2013.
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Das Auf und Ab an den Rohöl-Märkten infolge der geopolitischen Unsicherheiten in Nordafrika und im Nahen Osten bringt auch Unsicherheit in die Preisentwicklung am Pflanzenöl- und Rapssaatenmarkt.
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Das Vorhaben der EU, die Nutzung von Biokraftstoffen im Verkehrssektor zu begrenzen, belastet den Rapssaatenpreis. Zu den Plänen müssen sich al-lerdings noch die EU-Mitgliedstaaten äußern, die bisher noch keine gemeinsame Position gefunden haben. |
