Schlachtschweine: Talfahrt beendet
S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 17.01.2006


Mitte Dezember begann die Talfahrt der Schlachtschweinepreise. In dieser Woche kam es erstmals in Deutschland und anderen EU-Regionen zu einer leichten Kurserholung. Das knappe Angebot brachte die Wende.

Marktlage
Der Preiseinbruch am Schlachtschweinemarkt nach den Feiertagen war nur von kurzer Dauer. Die Schlachtunternehmen fragen kontinuierlich schlachtreife Schweine nach und das Angebot fällt insgesamt eher knapp aus. Da die Verbraucher inzwischen wieder stärker auf den Preis schauen, sind Preisanhebungen im Teilehandel jedoch kaum durchzusetzen.

Anziehende Kurse in einigen wichtigen EU-Erzeugerregionen unterstützen den Trend zu anziehenden Auszahlungspreisen. In Dänemark und auch in Frankreich müssen die Produzenten jedoch noch leichte Preisabschläge in Kauf nehmen.

 

Fakten

  • Rußland verhängt Import-Verbot gegen die Ukraine
    Rußland hat seit dem 01.01.2006 eine zeitweilige Begrenzung aller Importe von Fleisch- und Wurstwaren aus der Ukraine verhängt. Nach Mitteilung des russischen Landwirtschaftsministeriums ist das zeitweilige Einfuhrverbot damit verbunden, daß in der letzten Zeit immer häufiger versucht wurde, Fleischprodukte unbekannter Herkunft mit gefälschten Veterinärzertifikaten aus der Ukraine einzuführen.

    Die fehlenden Importe aus der Ukraine dürften primär durch ein höheres Importvolumen aus den EU-Ländern, insbesondere ausitschland, kompensiert werden.
    Hausse-Tendenz

 

  • Rekord-Schlachtungen bei Schweinen 2005
    Niemals zuvor wurden in Deutschland so viele Schweine geschlachtet wie 2005 - es waren zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Lediglich im Jahr der Wiedervereinigung 1990 liegen die Schlachtzahlen im Zuge des Abbaus der ostdeutschen Bestände höher.

    Die deutschen Mäster hatten ihre Bestände aufgrund der guten Schlachtpreise und niedrigeren Futterkosten gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % aufgestockt. Zudem wurden mehr Schweine aus Dänemark und den Niederlanden geschlachtet. Nur ein kleiner Teil der Mehrproduktion konnte am heimischen Markt abgesetzt werden. Entscheidend für den Marktausgleich und die insgesamt betrachtet stabilen Preise war der Export, insbesondere nach Osteuropa.



    Hausse-Tendenz - solange der Export ausreichenden Absatz bietet

 

Prognose
Der Preiseinbruch der letzten Wochen fiel offenbar - gemessen an dem knappen Angebot - zu hoch aus. Die Preiskorrektur entspricht damit dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Aufgrund der wieder leicht anziehenden Inlandsnachfrage und des flotter verlaufenden Exportgeschäftes erwarte ich, daß die Preise vorerst stabil bleiben und sogar nochmals leicht anziehen könnten.

 
 
 
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