Schlachtschweine: Tolle Preise voraus!
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 16.02.2005


Die "tollen" Tage sind vorbei, doch die Aussichten am Schlachtschweinemarkt bleiben toll. Der Export bringt dem Markt derzeit zusätzliche Nachfrage und steigende Preise.

Marktlage
An allen europäischen Märkten geht es mit den Auszahlungspreisen für Schlachtschweine aufwärts. Vor allem in den Niederlanden und in Frankreich zogen die Kurse in den letzten Wochen deutlich an.

In Deutschland setzt sich der positive Trend ebenfalls fort. Während der Inländische Absatz nur leichte Steigerungen aufweist, hat sich der Export deutlich belebt und hat derzeit die Funkltion als "Motor" des Schweinemarktes eingenommen. Das Angebot fällt aufgrund der lebhaften Nachfrage äußerst knapp aus.

Mit einem Plus von 4 Cent auf 1,51 Euro/kg SG wurde bereits am letzten Donnerstag die Marke von 1,50 Euro übersprungen und ging am Wochenanfang preisgleich in die laufende Runde.

 

Die Nord-West-Notierung zog am 14.02.2005 auf 1,51 Euro/kg SG an. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Montag, 14.02. bis Mittwoch, 16.02.2005 mit 1,51 Euro/kg SG um 0,02 Euro über dem Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne wurde mit 1,51-1,53 Euro/kg SG im unteren um 0,04 Euro über der Vorwochen-Notierung und im oberen Spannenbereich preisgleich festgesetzt. Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.

Bei der Internet Schweinebörse Nordwest AG am 16.02.2005 konnten die Schweinepreise ihr Preisniveau im Vergleich zur Vorwoche halten. 410 deutsche Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis von 1,52 Euro/kg SG verkauft. Die Vermarktung erfolgte in der Preisspanne von 1,52-1,53 Euro/kg SG.

Die Warenterminmärkte zeigen sich ebenfalls freundlich. An der Warenterminbörse Hannover haben Gewinnmitnahmen und ein niedrigeres Kontraktvolumen zuletzt jedoch zu einem Preiskniock geführt. Mit 1,53 Euro/kg SG lag die Notierung für den Februar-Termin allerdings auch zuletzt noch über dem Kassapreis.

 

Prognose
Knapp ist das Schlachtschweine-Angebot nicht nur aufgrund des begrenzten Angebotes an schlachtreifen Tieren, sondern auch aufgrund einer besseren Nachfrage nach Schlachtschweinen durch die Schlacht- und Zerlegebetriebe. Die höhere Exportnachfrage räumt derzeit den Markt leer.

Alles weist darauf hin, daß der Export auch in den kommenden Wochen flott verlaufen wird. Auch für die kommende Woche wird mit steigenden Ausfuhrmengen gerechnet und das dürfte für eine weitere Verbesserung bei der Nachfrage sorgen.

Nach meiner Einschätzung wird derzeitige Angebot an schlachtreifen Tieren kaum ausreichen, um den Bedarf der Schlacht- und Zerlegebetriebe zu decken. Daher dürften die Auszahlungspreise am Kassamarkt auch in den nächsten Tagen stabil bleiben bzw. leicht ansteigen.

Die nach oben gerichteten Preisvorgaben bieten dem deutschen Markt ein stabiles Fundament für leichte Preissteigerungen, die sich jedoch vor allem auf den Drittlandsexport und eine höhere Nachfrage innerhalb des EU-Binnenmarktes stützen.

 
 
 


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