MKS in Brasilien und der Zug der Vogelgrippe Richtung
Westeuropa bringen frischen Wind in die EU-Schweine-Exporte. Die Nachfrage wächst.
Doch den Schlachtunternehmen fällt es schwer, ihre Gewinnmargen zu steigern.
Marktlage
Das
Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt für die gute Nachfrage der Schlachtbetriebe
nur knapp ausreichend aus. Die angebotenen Tiere finden problemlos ihre Käufer.
Die größere Fleischnachfrage infolge der umfangreicheren Inlands- und
Exportgeschäfte sorgt für einen flotten Marktverlauf und erneut anziehende
Preise.
Auch am anderen europäischen Schlachtschweinemärkten
ist die Stimmung in der laufenden Woche freundlich. Einem normalen Angebot an
schlachtreifen Schweinen steht eine sehr gute Nachfrage seitens der Schlachtbetriebe
gegenüber, so daß die Kurse europaweit leicht anziehen konnten.
Getragen
wird der deutsche wie auch die europäische Schlachtschweine-Markt auch durch
die guten Drittlands-Exportgeschäfte. Vor allem Osteuropa erweist sich derzeit
als kontinuierlicher Einkäufer und wachsender Absatzmarkt. Hintergrund dieser
- aus unserer Sicht positiven Entwicklung - ist der Ausbruch der Maul-
und Klauenseuche (MKS) in Brasilien, auf den unter anderem Rußland mit der
Verhängung eines Importverbotes reagiert hat.
Reaktionen
auf die Vogelgrippe-Berichterstattung sind derzeit in Deutschland kaum auszumachen.
Hier sind es eher die Verbraucher in Frankreich und Italien, die ihren Geflügel-Konsum
zugunsten eines "Schweinebratens" einschränken.
Fakten
-
Schlachtschweine: Höhere Nachfrage - festere Preise
Seit dem Preishoch Mitte 2004 zeigt sich der Schlachtschweinemarkt tendenziell
rückläufig. Derzeit freuen sich die Mäster über eine insgesamt
freundlichere Stimmung und moderat anziehende Preise. Die saisonbedingt höhere
Nachfrage, ein wachsende Exportgeschäft und ein ingesamt knappes Angebot
bilden das Fundament für einen stabilen Markt. Die Rekordpreise infolge der
BSE-Krise Anfang 2001 bleiben dennoch in unerreichbarer Ferne.
Die verbesserten
Gewinnmargen der Schlacht- und Zerlegeunternehmen lassen die Nachfrage allmählich
ansteigen, so daß derzeit alles darauf hindeutet, daß das Schlachtschweine-Angebot
vorerst knapp bleiben dürfte.
Hausse-Tendenz
Importverbote
infolge Maul- und Klauenseuche in Brasilien
Wegen des Ausbruchs
der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brasilien haben wichtige Abnehmerländer ihre
Grenzen für brasilianisches Rindfleisch in der vergangenen Woche geschlossen.
Neben Argentinien, Bolivien, Chile, Israel, Paraguay, Südafrika und Uruguay
haben auch die EU-25 und Rußland ihre Grenzen für brasilianische Fleischimporte
dicht gemacht. Damit fällt ein bedeutender Wettbewerber am internationalen
Markt aus. Rußland, ein wichtiger Handelspartner der Brasilianer, wendet
sich jetzt vermehrt dem EU-25-Angebot zu.
Hausse-Tendenz
Prognose
Auch
in der aktuellen Woche dürfte das Angebot am Schlachtscheinemarkt den Bedarf
der Schlachtunternehmen nur knapp decken. Die gute Nachfrage dürfte nach
meiner Einschätzung nicht nur für einen weiterhin flotten Marktverlauf,
sondern auch für stabile Marktverhältnisse sorgen. Abzuwarten bleibt, wie sich
die Vogelgrippe-Problematik und die MKS-Situation in Brasilien weiter entwickelt.
Ich erwarte in der nächsten Zeit weiterhin stabile bis leicht steigende Preise
in Deutschland und ganz Europa.