Schlachtschweine: Countdown zur neuen Hausse?
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de  Stand: 27.01.2005


Der Baisse-Trend am Schlachtschweine-Markt ist gebrochen. Heute zog der Nord-West-Preis um stattliche 7 Cent/kg SG an.

Marktlage
Wie erwartet stellt sich jetzt die Trendwende am Schlachtschweine-Markt ein. Zwar kommt ein Plus von 7 Cent/kg SG etwas unerwartet. Der Preisanstieg stand aufgrund des knappen Angebotes zwingend bevor.

Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt klein aus und wird - wie bereits seit Wochen zu erwarten - stetig kleiner. Nachdem jetzt auch der Export wieder in Gang kommt, verschärft sich die Knappkeit zunehmend. Der Schlachtschweine-Markt in Deutschland reagiert mit einem kräftigen Preisanstieg und auch die meisten EU-Märkte weisen eine allerdings moderatere Kursstabilisierung auf.

Die Nord-West-Notierung zog am 26.01.2005 auf 1,45 Euro/kg SG an. Er wurde in der Spanne von 1,44-1,46 Euro/kg SG notiert. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Donnerstag, 27.01. bis Samstag, 29.01.2005 mit 1,45 Euro/kg SG um 0,09 Euro über dem Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne wurde mit 1,44-1,46 Euro/kg SG im unteren wie im oberen Spannenbereich um 0,09 Euro über der Vorwochen-Notierung festgesetzt. Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.

Bei der Internet Schweinebörse Nordwest AG am 05.01.2005 konnten die Schweinepreise ihr Preisniveau deutlich steigern. 498 deutsche Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis von 1,47 Euro/kg SG verkauft. Die Vermarktung erfolgte in der Preisspanne von 1,46-1,48 Euro/kg SG. Im Vergleich zur Vorwoche konnte der Preis ein stattliches Plus von 11 Cent (!) verbuchen.

Prognose
Knapp ist das Schlachtschweine-Angebot nicht nur aufgrund des begrenzten Angebotes an schlachtreifen Tieren, sondern auch aufgrund einer besseren Nachfrage nach Schlachtschweinen durch die Schlacht- und Zerlegebetriebe.

Obwohl die inländischen Fleischgeschäfte nach Aussage der Fleischbranche noch immer nicht den Erwartungen entsprechen, bescheren die umfangreicheren Exportmengen den Schlachtschweine-Preisen ein sattes Plus. Auch für die kommende Woche wird mit steigenden Ausfuhrmengen gerechnet und das dürfte für eine weitere Verbesserung bei der Nachfrage sorgen.

Preisphantasien beschwören inzwischen bereits die Überwindung der Preishürde von 1,50 Euro. Mit dem zu Ende gehenden Januar scheint auch die saisontypische Preisschwäche ihr Ende zu finden. Der Kassamarkt signalisiert gewinnbringende Zeiten, die Terminmärkte zeigen sich überaus freundlich und der Exporthandel floriert.

Wenn die Verbaucher erwartungsgemäß im Laufe des Februars wieder für eine stärkere Nachfrage sorgen, wird sich das Angebot als noch knapper erweisen. Nach meiner Einschätzung dürften die Schweinepreise in den kommenden Woche äußerst stabil bleiben und sogar leicht anziehen.

 
 
 


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