Nach ergiebeigen Regenfällen in Südamerika begaben
sich die Kurse am Sojamarkt auf Talfahrt. Auch an unseren heimischen Märkten
gaben die Preise bereits nach.
Marktlage
In
der letzten Prognose vom 22.12.2005 hieß es: "... dürften die
Sojapreise - sobald das Geschäft im Januar wieder an Schwung gewinnt - erneut
nachgeben. Diese Aussage gilt jedoch nur dann, wenn die Trockenheit in Südamerika
nicht weiter anhält. ...". Diese Einschätzung bewahrheitete sich,
denn der Regen kam.
Die Kurse für Sojaschrot haben
in den letzten Tagen deutlich nachgegeben. Die ergiebigen Regenfälle in Südamerika
verbesserten die Ernteaussichten für die gerade ausgesäten Sojabestände
in Südamerika schlagartig. An den internationalen Märkten geben die
Kurse seitdem kontinuierlich nach.
An der Warenterminbörse CBOT, Chicago/USA
brachen die Kurse für alle kommenden Fälligkeitstermine deutlich ein.
Die Großhandelspreise an den europäischen Handelsplätzen (Tiefseehafen
Rotterdam) und deutschen Märkten (Produktenbörsen)
folgen dem Kursverlauf genauso wie die Endkundenpreise (Agrarpreise
Hessen): Die Preise geben immer stärker nach.
Fakten
- Südamerika erwartet
neue Rekordernte
Die Sojaanbauer in Südamerika blicken erneut
einer Rekordernte entgegen. Der brasilianische Verband der Pflanzenöl-Industrie
geht derzeit von einer Sojabohnen-Erzeugung in 2005/06 in Höhe von 57,4 Mio.t
(Vj: 52,6) aus, nachdem bereits das US-Landwirtschaftsministerium Mitte Dezember
für Brasilien 58,5 Mio.t (Vj: 51,0) prognostiziert hatte. Für
Brasilien wird folglich eine neue Rekordernte erwartet, die - je nach Prognose -
ein Ernte-Plus von 10 - 15 % bringen dürfte. Damit baut Brasilien
seine Stellung als "Nummer 2" unter den Sojaproduzenten weiter
aus. Auch das brasilinanische Exportgeschäft wird für 2005/06 mit 24,5 Mio.t
(Vj: 22,3) höher als bisher vorausgeschätzt.
Baisse-Tendenz
Prognose
Der Wettermarkt in Südamerika wird auch in den kommenden Wochen die Preise
an den internationalen wie auch unseren regionalen Märkten steuern. Derzeit
gehen alle Erwartungen von einer Rekordernte in Südamerika aus, so daß
mit weiteren Kursrückgängen gerechnet werden kann.
Da
die USA bis zum März beinahe als alleinige Anbieter den Weltmarkt dominieren,
werden die Rekordernte-Aussichten auf der Südhalbkugel erst ganz allmählich
ihr volles Baisse-Potential entwickeln können.
Unter
der Annahme, daß die Bestandsentwicklung weiter günstig verläuft,
dürften die Preise nach meiner persönlichen Einschätzung ab Mitte
Februar spürbar nachgeben.