Börse am Vortag: Neue Zuflucht bei Agrarrohstoffen

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 09.02.2010


Die neue Schwäche des Euro ist der Hauptgrund für die neue Stärke des US-Dollars. Defizitäre Staatshaushalte nicht nur in der Euro-Zone lassen Investoren im vermeintlich sicheren Hafen des US-Dollars Zuflucht suchen. Rohstoffe - auch Agrarrohstoffe - können leicht von der prekären Situation profitieren.

Devisen
Gestern legte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs des Euro auf 1,3675 US-Dollars fest (Vortag: 1,3847). Damit sackte der Euro auf den tiefsten Stand seit fast 9 Monaten ab. Die überschuldeten Staatshaushalte einiger Euro-Länder lassen die Investoren aus dem Euro flüchten.

Energie
Die Rohölpreise haben sich gestern leicht von ihren krassen Verlusten in der vergangenen Woche erholt. So kostete ein Barrel der US-Referenzsorte WTI zur Auslieferung im März 71,89 Dollar. Das waren 0,70 Dollar mehr als am Freitag. Auch Nordsee-Rohöl der Sorte Brent lag beim Settlement mit 0,52 Dollar im Plus.

Agrarrohstoffe
An den Warenterminbörsen beiderseits des Atlantiks konnten sich die Agrarrohstoffe leicht verbessern und damit ihre Kursverluste der Vorwoche teilweise ausgleichen.
MATIF-Weizen notierte den Front-Termin mit 126,00 Euro/t um +1,00 Euro höher als am Vortag. Spätere Termine zogen um 0,75 bis 1,25 Euro/t an. Mai-Raps verbesserrte sich mit 289,25 Euro/t um +2,75 Eurol. Spätere Termine zogen zwischen +2,00 und 3,00 Euro/t an. März-Mais stand mit 133 Euro/t bzw. +0,50 Euro leicht im Plus. An den transaltlantischen Börsen verzeichnete nicht nur der Sojakomplex deutliche, sondern auch Getreide und Mais etwas schwächer Kursgewinne.

Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich, daß der Euro im Vergleich zum US-Dollar aufgrund vielfältiger negativer Daten (Großbritannien, Griechenland, Spanien, China) vorerst schwach bleibt. Die erwarteten negativen Meldungen zur US-Konjunktur dürften nach meiner Einschätzung jedoch dafür sorgen, daß die Talsohle weitgehend erreicht ist. Agrarrohstoffe dürften sich behaupten und teilweise auch zu leicht höheren Kursen gehandelt werden. Heute wird das amerikanische Landwirtschaftsministerium seine Februar-Prognose zur weltweiten Versorgungsbilanz veröffentlichen. Deutlichere Korrekturen erwarte ich allerdings erst im kommenden Monat.

 
 
 


Vorhergehende Beiträge

21.01.2010 Börse am Vortag: Starker Dollar drückt Agrarrohstoffe
15.01.2010 Börse am Vortag: Zerplatzte Träume
15.01.2010 Börse am Vortag: Kursflaute zum Wochenausklang
13.01.2010 Börse am Vortag: Preisdruck nach US-Prognose
06.01.2010 Börse am Vortag: Konjunkturoptimismus
23.12.2009 Börse am Vortag: Agrarrohstoffe im Seitwärtstrend
17.12.2009 Börse am Vortag: Kursstärke nach FED-Entscheidung
16.12.2009 Börse am Vortag: Dollar läßt Agrarrohstoffe straucheln
11.12.2009 Börse am Vortag: Trendwende durch Konjunkturdaten aus China
   
 
 
 
 

Seitenanfang