Börse am Vortag: Starker Dollar drückt Agrarrohstoffe

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 21.01.2010


Die neue Stärke des US-Dollars und schwache Rohölpreise haben düstere Wolken über den Agrarrohstoffmärkten aufziehen lassen. Die Sorge des Kapitalmarktes, daß die Nachfrage aus China demnächst schwächer ausfallen könnte, hat alle Rohstoffe - auch Agrarrohstoffe und Rohöl - unter Preisdruck gebracht.

Hintergrund der Sorge ist das robuste Wirtschaftswachstum in China. Im vierten Quartal soll die Wirtschaft mit 10,7 % und damit zweistellig wieder ordentlich Fahrt aufgenommen haben. Der neue China-Boom führt aber auch zu neuen Problemen: Nach der Deflation in der ersten Hälfte des Jahres 2009 entwickelt sich jetzt die Inflation immer stärker. Vor allem Benzin und Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Die Furcht vor einer neuen Überhitzung der Wirtschaft schürt auch die Angst vor einer neuen Immobilien-Blase im Reich eder Mitte. China hat daher bereits begonnen, dem Markt Liquidität zu entziehen und die Geldpolitik zu straffen.

Der US-Dollar wird für Investoren wieder attraktiver, zumal neue negative Wirtschaftsdaten aus Europa den Euro schwächen.

An den Warenterminbörsen beiderseits des Atlantiks konnten sich die Agrarrohstoffe knapp behaupten oder mußten nur leichte Kurseinbußen in Kauf nehmen.
MATIF-Weizen notierte den Front-Termin mit 125,75 Euro/t unverändert zum Vortagskurs. Spätere Termine in diesem Jahr gaben um 0,25 Euro/t nach. Februar-Raps blieb mit 279,75 Euro/t stabil. Spätere Termine gaben zwischen -0,75 und 1,00 Euro/t nach. März-Mais stabilisierte sich mit 134,25 Euro/t um +0,25 Euro. Auch die späteren Termine notierten im Plus. An den transaltlantischen Börsen verzeichneten der Sojakomplex stärkere,. Getreide und Mais geringe Kurseinbußen während sich Rapssaat stabil zum Vortag präsentierte.

Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich, daß der Euro im Vergleich zum US-Dollar aufgrund vielfältiger negativer Daten (Großbritannien, Griechenland, Spanien, China) weiter unter Druck steht. Dennoch dürfen sich die Agrarrohstoffmärkte knapp behaupten, teilweise auch kusstabil gehandelt werden.

 
 
 


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