Die Enttäuschung der Spekulanten wächst und hat auch die Kurse für Agrarrohstofffe deutlich nach unten gedrückt.
Denn die Liste der Frust-Faktoren an den spekulativen Märkten ist in den letzten Tagen deutlich länger geworden: Der IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn deutete zwar an, daß der IWF seine Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum anheben wolle, warnt jedoch gleichzeitig vor der Gefahr einer neuen Rezession. Nicht nur in der Euro-Zone wird die Wirtschaftssituation Griechenlands unter der Fragestellung "Können Staaten pleite gehen?" breit diskutiert. Die neuen, mehrheitlich negativen US-Wirtschaftsdaten vom Freitag stimmen Anleger skeptisch. Tauwetter im Norden und Nordosten der USA läßt die Träume stetig steigender Rohölpreise angesichts der Rekordlagerbestände platzen. Hinzu kammt, daß die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde CFTC Pläne vorgelegt hat, um die Tätigkeit spekulativer Händler im Rohstoffmarkt einzuschränken. Die nach oben korrigierten Anbau-Lager-Bestände bei Getreide und Ölsaaten hat zu Ernüchterung geführt. Und nicht zuletzt verlief der Handel aufgrund eines Feiertages in den USA in äußerst ruhigen Bahnen.
Bei so viel schlechter Stimmung an den Märkten war es nicht verwunderlich, daß gestern nicht nur Rohöl, sondern auch Weizen, Mais, Gerste, Rapssaat und viele andere Agrarrohstoffe an den europäischen und anderen Börsen weitere Notizverluste in Kauf nehmen mußten.
MATIF-Weizen notierte den Front-Termin mit 126,00 Euro/t um 1,25 Euro unter dem Vortagskurs, Raps büßte weitere 1,50 Euro ein und wurde zuletzt mit 279,50 Euro/t festgesetzt. März-Mais gab um -1,75 Euro auf 134,25 Euro/t nach.
Für den heutigen Handelstag erwarte ich persönlich, daß sich die Lage leicht entspannt. Der Handel dürfte in etwas freundlicheren Bahnen verlaufen. Doch die Verluste der letzten Tage müssen erst einmal wieder wett gemacht weden, eher man von von einem neuen Aufwärtspotential sprechen kann.
