Deutliche Preisrückgänge haben am Sojabohnen-Markt
in den letzten Wochen die Endkundenpreise auch hierzulande
deutlich zurückgehen lassen.
Marktlage
Wie bei allen Agrarrohstoffen, hält
auch bei Sojabohnen der Baisse-Trend an. Gestern rutschte
der November-Termin an der Warenterminbörse CBOT,
Chicago/USA auf umgerechnet 261,73 Euro/t ab.
An unseren Märkten stabilisierten
sich die Preise seit Oktober wieder, doch das Preisniveau
insgesamt ist seit Mitte des Jahres deutlich zurückgegangen.
Preisstützend wirkte sich zuletzt
die Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums aus,
die sowohl von einer niedrigeren Ernte als auch von
niedrigeren Lagerbestände ausgeht als in frühreren
Prognosen.
Fakten
-
Th
Nicht nur in den USA, sondern weltweit fiel die
Soja-Produktion im der aktuell laufenden Saison
2007/08 kleiner aus als in den Vorjahren. Zugleich
wuchs die Nachfrage und der Verbrauch vor allem
für die Verwertungsrichtungen Tierernährung
und Bioenergie. Die Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums
vom 10.11.2008 hat die weltweiten Ernteerwartungen
im Vergleich zum Vormonat um rund 2,5 Mio.t
auf 235,7 Mio.t nach unten korrigiert.
in
Mio. t |
Produktion |
Verbrauch |
Endbestände |
Welt |
USA |
Welt |
Welt |
USA |
2005/06 |
220,5 |
83,4 |
215,3 |
52,8 |
12,2 |
2006/07 |
237,4 |
86,8 |
225,2 |
63,0 |
15,6 |
2007/08 |
220,9 |
72,8 |
230,0 |
53,0 |
5,6 |
2008/09
Prognose vom: |
10.11.2008 |
235,7 |
79,5 |
234,0 |
54,1 |
5,6 |
Quelle:
USDA |
Damit fiele die Welt-Soja-Ernte zwar immer noch
knapp 7 % höher aus als im Vorjahr.
Da jedoch mit fast 234 Mio.t (Vorjahr: 230)
ein 1,7 % höherer Verbrauch erwartet
wird, gehen die amerikanischen Analysten nur von
einem Anstieg der Welt-Lagerbestände um 1,9 %
auf 54 Mio.t aus. Damit deckt die Sojaernte
- global betrachtet - den weltweiten
Bedarf ab.
Entscheidend für den zuletzt stabilenen Preisverlauf
sind allerdings die seit Jahren rückläufigen
US-Ernten und die im Vergleich zum Vorjahr unverändert
niedrigen Endbestände in den US-Lagerhäusern.
Seitwärts gerichtete
Preis-Tendenz
Prognose
Der immer weiter abrutschende Kurs am Rohöl-Markt
bestimmt das Preisniveau am internationalen Sojabohnen-,
Sojaschot- und Sojaöl-Markt. Infolge der höheren
Produktionskosten beim Körnermais-Anbau ist nicht
nur in Südamerika, sondern auch in den USA mit
einer Ausweitung der Soja-Anbaufläche und einer
Einschränkung beim Maisanbau zu rechnen. Daher
tendieren die mittelfristigen Preisaussichten bei
Soja nach meiner persönlichen Einschätzung
weiterhin zur Schwäche.