Sojabohnen: Preis auf 19-Jahres-Hoch

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 22.11.2007


Die Kursrallye am Sojamarkt setzt sich fort. Inwischen haben die Kurse in den USA den höchsten Stand seit 19 Jahren erreicht.

Marktlage
Das Produktionsdefizit bei Sojabohnen läßt auch in diesem Jahr die Lagerbstände schrumpfen und die Kurse steigen. Die weltweite Nachfrage nach Biodiesel aus Sojaöl übersteigt das Angebot an Sojabohnen. Nachdem das US-Landwirtschaftsministerium in seiner November-Prognose die weltweiten Produktionserwartungen ein weiteres Mal nach unten korrigiert hat, wird ein erheblicher Abbau der weltweiten Lagerbestände erwartet.

An den internationalen Märkten beschleunigte sich nach Bekanntwerden der Prognose am 09.11.2007 die Preisrally. Zwischenzeitlich notieren Sojabohnen an der Warenterminbörse CBOT, Chicago/USA auf dem höchsten Stand seit 19 Jahren (!). Der schwache Kurse des US-Dollars läßt den Preis in Euro jedoch nur auf den höchsten Stand seit 2004 ansteigen.

Mit umgerechnet 270,14 Euro/t erreichte die CBOT am Dienstag ihren vorläufigen Höchststand und notierte rund 2,12 Euro/t höher als noch im Durchschnitt der Vorwoche. Gestern gaben die Kurse jedoch wieder leicht auf 268,86 Euro/t nach.

 

 

Fakten

  • Argentinien erhebt Exportsteuer auf Soja
    Argentinien, der drittgrößte Soja-Produzent weltweit, hat unter anderem die Exportsteuer für Sojabohnen erhöht, um damit die Staatseinnahmen zu erhöhen und mehr Produkte im Inland zu halten. Die Exporte an den Weltmarkt dürften daher niedriger ausfallen als zunächst erwartet.

    Hausse-Tendenz

 

  • China: Rasant wachsender Importbedarf
    Nachdem die Sojaernte 2007/08 in China fast 12 % niedriger ausgefallen ist als im letzten Jahr, rechnet man mit einem erheblich höheren Importbedarf an Sojabohnen, -schrot und -öl. China ist weltweit der größte Importeur bei Sojabohnen und Sojaöl sowie der zweitgrößte bei Sojaschrot. Und der chinesische Bedarf wächst ständig weiter.

    Hausse-Tendenz

 

Prognose
Die defizitäre weltweite Sojaerzeugung, schrumpfende Endbestände und "Biosprit-Phantasien" werden die Preise in den kommenden Monaten bestimmen. Der rasante Abbau der Lagerbestände honoriert der Markt inzwischen mit deutlichen Risikozuschägen.

Nach meiner persönlichen Einschätzung wird sich an dem Hausse-Trend nichts ändern, solange nicht die neue Ernte aus Südamerika im nächsten Jahr an den Markt kommt.

 
 
 


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