Energie: Preisrally am Rohöl-Markt

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 18.10.2007


Am Rohölmarkt spielt sich eine erzeute Preisrally ab. Die Kurse erreichen immer neue Rekordmarken, nachdem das türkische Parlaments einer Offensive im Nordirak zugestimmt hat.

Marktlage
Die Spekulationsblase am Rohölmarkt wird immer größer. Die Kurse erreichen immer neue Rekordstände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete zur Auslieferung im Oktober gestern über 83 US-Dollar/Barrel, die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde mit 84,21 US-Dollar notiert.

Nach der Zustimmung des türkischen Parlaments zu einer Offensive im Nordirak ist der Ölpreis am 17.10.2007 zeitweise auf knapp 89 US-Dollar gestiegen.

Dem Internationalen Währungsfond (IWF) zufolge könnte der Ölpreis sogar noch über den gegenwärtigen Rekordstand hinausgehen.

Die Hausse-Stimmung hält weiter an - obwohl die Lagerbestände an Rohöl, Benzin und Destillaten in den USA deutlich höher als erwartet ausgefallenen sind. Noch können die wachsenden Lagerbestände die Ölpreise nicht drücken.

 

Prognose
Vorerst dürften die Stimmung an den Märkten für Rohöl und Rohölderivate für eine Fortsetzung der Preisrally sorgen. An den Warenterminmärkten geht derzeit "die Post ab" - hier geht es darum, schnelles Geld zu stattlichen Renditen zu verdienen. Immer mehr spekulatives Geld treibt die Kurse weiter in die Höhe. Zudem sorgt auch die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Heizöl für einen Preisauftrieb. Die fundamentalen Daten spielen derzeit eine untergeordnete Rolle.

Vorerst behalten noch die Hausse-Faktoren die Überhand:
• der hohe Energiebedarf während der bevorstehenden Wintersaison auf der Nordhalbkugel.
• die schwachen US-Konjunkturdaten
• der nachlassende Schwung der Weltkonjunktur
• die anhaltende Schwäche des US-Dollars
• die politischen Dissonanzen im Nahen Osten
• die rasanten Verbrauchsanstiege vor allem in China und Indien
• die geringen zusätzlich aktivierbaren Ölförderkapazitäten

Die Baisse-Faktoren werden derzeit völlig vergessen! Die Vorratslage bei Rohöl und Rohölderivaten ist völlig ausreichend. Von Mangel keine Spur! Sobald sich eine Entspannung der politischen Situation in den Erdölgebieten des Nahen Ostens abzeichnet, erwarte ist einen deutlichen Preisrückgang bei Rohöl und damit der Treib- und Brennstoff-Preise.

 
 
 

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