Niedrige Preise am Ferkelmarkt
G. Krug-Lehmann krug-lehmanng@llh.hessen.de Stand: 09.03.2007


Der deutsche Ferkelmarkt präsentiert sich derzeit ausgeglichen, allerdings auf niedrigem Niveau. Ein saisonal bedingt kleines Ferkelaufkommen wird bisher ohne Probleme vermarktet.

Marktlage Schlachtschweine
Die Schlachtschweine-Börsennotierung an der Warenterminbörse RMX, Hannover gab am 08.03.07 erneut nach. Auslöser für diesen Einbruch ist, dass der Vereinigungspreis nicht, wie erwartet, nach oben korrigiert wurde.

Nach einem Aufschwung zu Beginn des Jahres folgten einige Wochen mit gleichbleibenden Kursen. Die Preiserhebung der "Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch", ermittelte einen Basispreis in Euro/kg Schlachtgewicht MwSt von 1,32 Euro. Spielraum für eine Preiserhöhung gibt es nicht. Das Schlachtschweineangebot in Deutschland ist nicht drängend, dies bewirkt für den hiesigen Markt einen Preisstillstand. In einigen anderen EU Ländern ist der Preisdruck schon stärker zu spüren. In Frankreich, Italien und den Niederlanden mußten Preisabschläge registriert werden.

Marktlage Ferkel
Ein aktueller Kursrückgang an der an der Warenterminbörse RMX, Hannover ist nicht nur bei Schlachtschweinen, sondern auch bei den Ferkeln zu verzeichnen.

Die Grafik zeigt, daß Ferkel derzeit mit einem niedrigen Preisniveau vermarktet werden. Waren zu Beginn der Jahre 2005 und 2006 noch über 2,20 Euro/kg zu erzielen, liegt der Durchschnittspreis für Ferkel in Deutschland im Februar 2007 bei 1,82 Euro. Die Preise haben ein niedriges Niveau.

Auch wenn aktuell eine Steigerung der Kurse erkennbar ist, werden die Preisspitzen der vorangegangenen Jahre nicht erreicht Auf dem niedrigem Niveau blieb der Ferkelmarkt bisher weitgehend stabil. Die Preismeldungen in der 9. Kalenderwoche waren aus allen Bundesgebieten nahezu unverändert. Saisongemäß ist das Ferkelangebot im März unter dem des Jahresduchschnitt. Durch das kleine Ferkelaufkommen konnten die Tiere problemlos abgesetzt werden.

 

Fakten

  • Da der Ferkelmarkt eng an den Schlachtschweinemarkt gekoppelt ist, wird auch dort ein Kurseinbruch wahrscheinlich.
  • Die ständig steigenden Futterkosten läßt Mäster derzeit zögerlicher Tiere einstallen.
  • Schwächere ausländische Notierungen belasten den deutschen Markt.

 

Prognose
In der nächsten Zeit ist nicht mit Absatzimpulsen auf dem Ferkelmarkt zu rechnen. Die Schweinemäster sind nicht bereit, mehr Geld für den Ferkelkauf auszugeben. Dieser Trend ist nicht nur in Deutschland, sondern europaweit festzustellen. Im Zuge der Globalisierung sind immer mehr die Einflüsse des Weltmarktes zu berücksichtigen.

 
 
 
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