Schlachtschweine: Produktionsrekord im Jahr 2006
S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 14.02.2007


Produktionsrekorde, Schlachtmengenrekorde, Exportrekorde im Jahr 2006 - das Geschäft mit Schweinen und Schweinefleisch läuft auf Hochtouren. Dennoch kommen die Kurse nur schwer aus der derzeitigen Talsohle heraus.

Deutschland: Produktionsrekord bei Schweinefleisch
Insgesamt 4,6 Millionen Tonnen Schweinefleisch wurden im Jahr 2006 aus gewerblichen Schlachtungen erzeugt. Schweinefleisch erreichte damit einen Anteil von 67,5 % an der gesamten Fleischerzeugung aus gewerblichen Schlachtungen von insgesamt 6,9 Millionen Tonnen Mio.t, gefolgt von Rind- und Kalbfleisch mit 1,2 Mio.t (17,1 %) und Geflügelfleisch mit 1,0 Mio.t (15,0 %). Gegenüber dem Vorjahr stieg damit die Erzeugung von Schweinefleisch um 3,7 %.

Mit 49,8 Mio. Tieren erzielten die gewerblichen Schweineschlachtungen im Jahr 2006 einen erneuten Höchststand. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Schweineschlachtungen um 1,9 Mio. Tiere (+4,0 %) und erreichte damit eine ähnlich hohe Steigerungsrate wie im Vorjahr (+4,3 %).

Dabei nahmen sowohl die Schlachtungen von Schweinen inländischer Herkunft (+1,4 Mio. Tiere; +3,2 %) als auch die Schlachtungen von Schweinen ausländischer Herkunft (+449 600 Tiere; +15,1 %) zu.

Der Anteil der gewerblichen Schweineschlachtungen ausländischer Herkunft stieg damit auf 7,4 % an allen gewerblichen Schlachtungen von Schweinen - im Jahr 2005 hatte er noch bei 6,7 % gelegen.

 

Deutschland: Steidende Nachfrage - steigende Preise
Der hohe Bedarf an Schlachtschweinen wird auch angesichts der steigenden Preise am Schlachtschweinemarkt im Jahr 2006 deutlich. Am Jahresanfang lagen die Kurse für E-Schweine in Hessen noch bei 1,40 Euro/kg SG. Die Preishausse katapultierte im Laufe des Jahres den Auszahlungspreis auf 1,79 Euro/kg SG im August 2006. Seitdem folgen die Kurse einem ausgeprägten Baisse-Trend und lagen Anfang Januar 2007 nur noch bei 1,30 Euro/kg SG. Seitdem konnten sich die Kurse wieder leicht erholen.

Inzwischen entwickelt sich die Situation am Schlachtschweinemarkt wieder etwas freundlicher. Dennoch bleiben Marktimpulse aus, die den Preisen ein deutliches Plus bescheren könnten. Da das Angebot zudem etwas umfamgreicher ausfällt, reagieren die Schlachtunternehmen trotz der wieder steigenden Nachfrage mit nur marginalen Anhebungen der Auszahlungspreise.

 

Prognose
Das etwas größere Angebot kann am Markt problemlos abgesetzt werden. Auch wenn sich die Geschäfte am Fleischmarkt vor den bevorstehenden Karnevalstagen weniger günstig entwickeln als erwartet, so läßt der wieder flotter laufende Export keinen Marktdruck aufkommen. Die Kurse dürften sich nach meiner Einschätzung in der laufenden Woche trotz der günstigeren Marktaussichten lediglich stabil bleiben. Für den Vereinigungspreis am Freitag erwarte ich lediglich ein "plus 1 Cent".

Da der Importbedarf der "10 Neuen Beitrittsländer" wie vor allem auch der "2 Neuen" Rumänien und Bulgarien umfangreich bleiben dürfte bzw. weiteres Steigerungspotential besitzt, dürfte die Flaute am Schlachtschweinemarkt in Kürze zu Ende gehen.

 
 
 
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