In Hessen beginnt die
Kartoffelernte in der kommenden Woche. Die Abpacker und die großen Discounter
warten dringend auf die neue Ware aus Deutschland.
Marktlage
Deutsche Ware aus der Ernte 2005 ist nur noch in kleinsten Restbeständen
verfügbar, so daß seit Wochen Importfrühkartoffeln die Regale
der Discounter un im LEH beherrschen. Importware aus Spanien und Italien wird
auf hohen Preisniveau zu anhaltend stabilen Kursen - nicht unter 50 Euro/dt
- angeboten.
Bis zu den Pfingstfeiertagen stand noch ausreichend
Ware aus dem Mittelmeerraum zur Verfügung. Doch inzwischen wird Ware aus
Südeuropa immer knapper. Israelische und ägyptische Ware ist ebenfalls
nur noch begrentz lieferbar.
In Hessen und in ganz Deutschland
haben sich die Frühkartoffeln um ein bis zwei Wochen "verspätet".
Die im Mai insgesamt zu kühle Witterung hat den Wachstumsverlauf behindert. Die
Ernte wird daher noch mit kleinkalibrigen Kartoffeln, durchwachsenen Unterwassergewichten
(250-300 g) und somit niedrigen Stärkegehalten, z.T. losschaligen Qualitäten
sowie begrenzten Erträgen (180-240 dt/ha) starten.
Insgesamt
präsentieren sich die Bestände jedoch gesund,. Pilzbefall trat bisher aufgrund
des kühlen Witterungsverlaufes im Mai noch nicht auf. Der erste Einflug von Kartoffelkäfern
(Ausgangspopulation) wurde jetzt registriert - der Befallsdruck kann jedoch als
völlig normal gewertet werden.
Prognose
Die
Startpreise in die neue Erntesaison liegen auf hohem Niveau. Am Markt ist Ware
gesucht und die Produktion dürfte niedriger ausfallen. Die hessische Anbaufläche
der Speise-Frühkartoffeln wurde in diesem Jahr zu Gunsten von frühen Industriekartoffeln
eingeschränkt.
Erste hessische Ware dürfte in der übernächsten
Woche auf den Markt gelangen und deutlich höhere Preise als im Vorjahr erzielen.