Bio-Kartoffeln sind im Lebensmitteleinzelhandel (LEH)
so gut wie ausverkauft. Die Nachfrage der Verbraucher war so groß wie nie
zuvor. Und auch konventionelle Ware wird immer knapper und teurer.
Marktlage
Mit
der Ernte 2005 stiegen etliche Discounter mit umfangreichen Verkaufsmengen in
die Vermarktung von Bio-Kartoffeln ein oder setzten ihr Engagement aus dem Vorjahr
fort. Die Verbraucher griffen gerne auf diese Ware zu - so gerne, daß
inzwischen mehreren LEH die Ware ausgegangen ist. Lediglich Restbestände
werden noch vereinzelt angeboten, so daß oftmals eine Versorgungslücke
bis zum Import-Frühkartoffelangebot entsteht. Einzelne LEH werden auch erst
mit der neuen Ernte wieder in die Bio-Kartoffel-Vermarktung einsteigen.
Bio-Kartoffeln erzielten im Saisonverlauf
auf Großhandelsebene etwa das Preisniveau des Vorjahres. In der Direktvermarktung
konnten Bio-Kartoffeln aufgrund des kleineren Angebotes zu köheren Preisen
abgesetzt werden.
Auch konventionell angebaute Kartoffeln
profitieren inzwischen von der knapperen Marktversorgung. Seit Mitte Januar konnten
die Kurse spürbar anziehen. Derzeit haben die Preise beinahe das Preisniveau
des Dürrejahres 2003/04 erreicht. Im Folgejahr 2004 bescherte die Rekordernte
nicht nur Dumping-Preise, sondern den Erzeugern auch deftige Einkommensverluste.
Schälbetriebe und Frittenverarbeiter
zahlen zwischenzeitlich Preisaufschläge. Kartoffelexporte in Richtung Ost-
und Südosteuropa entzieht dem deutschen und EU-Markt weitere Ware. Die Preise
ziehen daher deutlich an.
Inzwischen erreicht erste Importware
aus Ägypten den Deutschen Markt. In Deutschland verzögert die noch immer
anhaltende Frostphase noch den Anbau von Speisefrühkartoffeln.
Prognose
Einwandfreies
Speisekartoffeln sind in ganz Deutschland gesucht. Die Käufer sind sogar
bereit, leichte optische Mängel zu akzeptieren. Einige Abpacker haben vollständig
auf Importe aus Frankreich umgestellt. Vor allem der kontinuierliche Bedarf der
Verarbeiter führt zu den aktuellen Preisanhebungen.
Die
Produzenten und Wiederverkäufer bieten nur sehr wenig Ware an, da man mit
weiteren Preissteigerungen rechnet. Die spekulative Angebotszurückhaltung
bringt eine außerordentlich feste Tendenz in die Preisentwicklung.
Auch
in kommenden Wochen erwarte ich weitere Preisanhebungen. Die Preisaufschläge
für Bio-Kartoffeln dürften dabei höher ausfallen als für konventionelle
Ware. Erst ab Mitte März dürfte das Import-Angebot größer
werden und damit den Preisanstieg bremsen.