Die Weltmarktpreise für Harnstoff und inzwischen auch für Ammoniak
geraten wie erwartet immer stärker unter Preisdruck.
Marktlage
Während sich KAS zuletzt nochmals leicht verteuerte, hält der
krasse Preisrutsch am Harnstoffmarkt an. Auch bei Ammoniak ist der
Preisgipfel am Weltmarkt überschritten und die Kurse gehen
deutlich zurück. Damit keimt erstmals seit Monaten wieder Hoffnung
auf günstigere Düngemittelpreise im Frühjahr kommenden
Jahres.
Vor allem Herkünfte aus der Schwarzmeer-Region und aus dem Baltikum
geraten immer stärker unter Preisdruck und ziehen auch das Preisniveau
anderer Herkünfte nach unten.
Ammoniak kostet inzwischen umgerechnet 200 Euro/t fob
Karibik (Ø November: 232 Euro/t). KAS hat sich
auf 150 Euro/t bulk cif Deutschland (Ø November: 144 Euro/t)
verteuert, da viele Landwirte auf KAS mangels der Verfügbarkeit
anderer N-Dünger ausgewichen sind. Im Endkundengeschäft
war KAS im Dezember für durchschnittlich 160 Euro/t in der
Marktregion Hessen erhältlich.
Harnstoff hat für geprillte Ware auf 163 Euro/t bulk
fob Arabischer Golf (Ø November: 199 Euro/t) nachgegeben.
Osteuropäische Harnstoff-Herkünfte wurden zuletzt mit umgerechnet
etwa 135 bis 138 Euro/t bulk fob gehandelt. [Abkürzungen / Begriffe
(fob, cif ...)]. Der Preisrückgang war jedoch vorrangig
auf den Schwächetrend des US-Dollars zurückzuführen.
Russische Ware (variierende Korngrößen) wird aktuell
mit 175-185 Euro/t fca Ostseehafen angeboten.
Fakten
Prognose
Hinsichtlich der Markteinschätzung und Prognose bleibe ich
bei meinen Aussagen vom 13.12.2004.
Hinzuzufügen ist, daß inzwischen wieder wichtige Importländer
wie Indien oder Südkorea mit Zukäufen am Markt sind. Die
Notierungen an den wichtigen Produktions- und Verladestandorten
reagierten auf die stärkere Nachfrage umgehend mit einer Stabilisierung
der Preise. Man erwartet, daß sich auch Brasilien und Argentinien
in der nächsten Zeit wieder mit Kaufbedarf am Weltmarkt zurückmelden.
Der Preisspielraum nach unten könnte daher bei Harnstoff und
infolge auch bei Ammoniak begrenzt sein. Dagegen könnten die
KAS-Preise - aufgrund der in Kürze zu erwartenden hohen
Nachfrage in der EU - kurzfristig noch weiter anziehen.