N-Dünger:
Harnstoff und Ammonik weiter auf Baisse-Kurs
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 29.12.2004


Die Weltmarktpreise für Harnstoff und inzwischen auch für Ammoniak geraten wie erwartet immer stärker unter Preisdruck.

Marktlage
Während sich KAS zuletzt nochmals leicht verteuerte, hält der krasse Preisrutsch am Harnstoffmarkt an. Auch bei Ammoniak ist der Preisgipfel am Weltmarkt überschritten und die Kurse gehen deutlich zurück. Damit keimt erstmals seit Monaten wieder Hoffnung auf günstigere Düngemittelpreise im Frühjahr kommenden Jahres.

Vor allem Herkünfte aus der Schwarzmeer-Region und aus dem Baltikum geraten immer stärker unter Preisdruck und ziehen auch das Preisniveau anderer Herkünfte nach unten.

Ammoniak kostet inzwischen umgerechnet 200 Euro/t fob Karibik (Ø November: 232 Euro/t). KAS hat sich auf 150 Euro/t bulk cif Deutschland (Ø November: 144 Euro/t) verteuert, da viele Landwirte auf KAS mangels der Verfügbarkeit anderer N-Dünger ausgewichen sind. Im Endkundengeschäft war KAS im Dezember für durchschnittlich 160 Euro/t in der Marktregion Hessen erhältlich.

Harnstoff hat für geprillte Ware auf 163 Euro/t bulk fob Arabischer Golf (Ø November: 199 Euro/t) nachgegeben. Osteuropäische Harnstoff-Herkünfte wurden zuletzt mit umgerechnet etwa 135 bis 138 Euro/t bulk fob gehandelt. [Abkürzungen / Begriffe (fob, cif ...)]. Der Preisrückgang war jedoch vorrangig auf den Schwächetrend des US-Dollars zurückzuführen. Russische Ware (variierende Korngrößen) wird aktuell mit 175-185 Euro/t fca Ostseehafen angeboten.

Fakten

Prognose
Hinsichtlich der Markteinschätzung und Prognose bleibe ich bei meinen Aussagen vom 13.12.2004.

Hinzuzufügen ist, daß inzwischen wieder wichtige Importländer wie Indien oder Südkorea mit Zukäufen am Markt sind. Die Notierungen an den wichtigen Produktions- und Verladestandorten reagierten auf die stärkere Nachfrage umgehend mit einer Stabilisierung der Preise. Man erwartet, daß sich auch Brasilien und Argentinien in der nächsten Zeit wieder mit Kaufbedarf am Weltmarkt zurückmelden. Der Preisspielraum nach unten könnte daher bei Harnstoff und infolge auch bei Ammoniak begrenzt sein. Dagegen könnten die KAS-Preise - aufgrund der in Kürze zu erwartenden hohen Nachfrage in der EU - kurzfristig noch weiter anziehen.

 
 
 
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