Die Pegel der Binnenwasserstraßen haben sich inzwischen wieder
weitgehend normalisiert. Doch damit werden N-Düngemittel nicht
preisgünstiger. Der Januar-Preis wurde von den Herstellern
nochmals um bis zu 3 €/t angehoben.
Marktlage
Nur sehr langsam kommt das Geschäft mit N-Düngemitteln
wieder in Schwung. Der happige Preiszuschlag von 3 €/t
schreckt viele Landwirte jedoch vom Kauf zurück. Man wartet
ab und hofft auf nachgebende Märkte. Die hohen Weltmarktpreise
der Rohstoffe Ammoniak und Harnstoff lassen derzeit die Düngemittelpreise
explodieren.
Die Grafik zeigt den starken Preisanstieg bei Ammoniak (rot) und
Harnstoff (grün) am Weltmarkt seit Mitte des letzten Jahres.
Mit leichter zeitlicher Verzögerung folgten die Endkundenpreise
zum Beispiel für KAS 27 oder Harnstoff 46 an unseren
heimischen Märkten. Der leichte Kursrückgang am Weltmarkt
in den letzten Wochen hatte bisher jedoch noch keine bremsende Wirkung
für unsere Preise.
Mit Preisen für KAS 27 von durchschnittlich 160 €/t netto
ab Landhandelslager liegen die Preise mit 0,59 €/kg Reinnährstoff
rund 10 €-Cent über den Preisen zur Erntezeit 2003. Auch AHL
28 hat sich mit durchschnittlich 135 €/t bzw. 0,48 €/kg Reinnährstoff
ebenfalls um ca. 10 €-Cent verteuert. Die übrigen N-Düngemittel
haben eine vergleichbare Kursentwicklung erfahren.
Circa-Preise für N-Düngemittel in € je Tonne
netto:
|
AHL 28
|
KAS 27
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Harnstoff 46
geprillt
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ab Landlager |
130 - 140
|
155 - 165
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225 - 230
|
frei Hof |
125 - 130
|
145 - 155
|
215 - 225
|
Fakten
- In den letzten Wochen haben viele Landwirte den Zukauf ihres
Frühjahrsbedarfs zurückgestellt. Somit sind noch umfangreiche
Nachkäufe zu erwarten.
Hausse-Signal
- Noch immer existieren große Lieferrückstände seitens der Herstellerwerke.
Die Bevorratung auf Handelsseite ist daher immer noch knapp und
die Lieferkapazitäten der Düngemittelwerke liegen unter dem derzeitigen
Bedarf.
Hausse-Signal
- Die Pegel der Binnenwasserstraßen haben sich inzwischen
wieder erholt. Der Transport erfolgt mit voller Schiffsauslastung
in gewohntem Umfang. Aufgrund der hohen Lieferrückstände
bei allen auf den Wasserstraßen verfrachteten Gütern
bleiben die Transportkapazitäten derzeit jedoch noch knapp.
Baisse-Signal
- Die Preise für Ammoniak und Harnstoff am Weltmarkt waren
zuletzt leicht rückläufig. Auf die Endverbraucherpreise
wird sich dies jedoch erst mit zeitlicher Verzögerung auswirken.
Hausse-Signal noch für die nächsten Wochen
Prognose
Die Preise dürften zunächst auf dem derzeitigen hohen Niveau verharren.
Der Nachfragestau aus dem Dürrejahr 2003 ist größer
als das derzeitige Angebot des Landhandels. Die Hersteller haben
aufgrund der niedrigen Pegelstände in den letzten Monaten geringere
Mengen als üblich ausgeliefert. Aufgrund begrenzter Lagerkapazitäten
ist das Angebot daher kleiner als üblich. Nach meiner Einschätzung
sind aus heutiger Sicht auch für Februar kaum Preisveränderungen
zu erwarten.