Die wechselhafte Witterung der letzten Tage bremst den Fortgang
der Rapsernte in Deutschland. Entsprechend liegen auch die Feuchtegehalte
der wenigen angelieferten Parteien oftmals zu hoch.
Marktlage
Nachdem Palmöl in Malaysia wieder einen starken Preisauftrieb verzeichnet,
bewegen sich auch die Kurse für Sojabohnen und deren Nachprodukte
am internationalen Markt deutlich nach oben. Hinzu kommt, daß die
Wetterlage in den USA den Markt zunehmend verunsichert. Von dieser
Kursentwicklung können die Rapspreise profitieren und bauen ihren
Preisanstieg am europäischen Markt weiter aus.
Fakten
- Trotz der etwas schlechteren Exportzahlen bei Palmöl in
Malaysia im Juli im Vergleich zum Vormonat konnten die Kurse für
Palmöl an der MDEX in Kuala Lumpur/Malaysia weiter zulegen.
Getragen von diesen positiven Vorgaben und der unsicheren Wetterlage
in den USA verbesserten sich auch die Kurse für Sojaöl
an der CBOT, Chicago/USA. Die Rapsöl-Kurse können bereits
seit Wochen von dieser Entwicklung profitieren und ziehen deutlich
an.
- Rapssaat konnte sich nicht nur an den internationalen Marktplätzen
verbessern - auch an den europäischen Märkten
legten die Kurse deutlich zu. Nicht nur die Kurse an den Warenterminmärkten
zeigen nach oben, auch die Preise auf Großhandelsebene legten
deutlich zu. Dagegen sackten die Kassapreise am prompten Markt
empfindlich ab. Als Erklärungsversuche kommen eigentlich
nur zei Aspekte in Frage:
1) Die zuletzt vermarkteten Partien waren so klein, daß
seitens der Erzeuger
Abschläge in Kauf genommen werden
mußten.
2) Seitens der aufnehmenden Hand wie auch der Verarbeiter wurde
der
Markt zum Erntetermin 2002 mit Blick auf die
Ernteprognosen
systematisch auf ein niedrigeres Preisniveau
vorbereitet.
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Marktlage haben die Rapspreise
auch während der laufenden Erntezeit deutlich Luft nach oben.
Kurse von über 230 €/t für spätere Termine sind derzeit realisierbar.
- Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) erwartet in seiner
Prognose vom 11.07.2002 nach wie vor eine weltweite Ölsaaten-Rekordernte.
Auch für die EU und für Deutschland gehen die Prognosen
von einer höheren Ernte als im Vorjahr aus.
Die wachsende weltweite Nachfrage läßt die Endbestände
in den Erzeugerstaaten jedoch schrumpfen. Sollte die derzeit wieder
an Tempo zulegende weltweite Rezession die Wirtschaftkraft der
Importstaaten nicht zu heftig beuteln, ist zu erwarten, daß
die Nachfrage weiter steigen wird.
|
Welt
|
EU
|
Deutschland
|
Erzeugung
in Mio.t
|
Endbe-
stände
in Mio.t
|
Erzeugung
in Mio.t
|
Erzeugung
in Mio.t
|
2000/01 |
313,4
|
35,5
|
13,5
|
3,65
|
2001/02 |
323,3
|
34,5
|
13,2
|
4,23
|
2002/03 (Prognose) |
328,5
|
32,9
|
13,8
|
4,48
|
Quellen: Coceral, USDA |
Prognose
Nach meiner Meinung könnte es sich als günstig erweisen,
die derzeit aufwärts gerichtete Kursentwicklung an den Terminmärkten
für ein Termingeschäft mit der aufnehmenden Hand zu nutzen.
Mit einem solchen Geschäft mit der aufnehmenden Hand läßt
sich der Verkauf in der Ernte mit den dann üblichen "Ernte-Tiefpreisen"
umschiffen.
Die weitere Entwicklung der Kurse für Palm- und Sojaöl
hängt einerseits von der Entwicklung der Exportzahlen der Erzeugerländer
ab wie auch der Witterung in den Sojaanbaugebieten der USA.
Die aufgrund der Nahost-Krise noch immer hohen Brennstoffpreise
stützen zudem die Kurse für Biodiesel und folglich für
Rapsöl. Die Nachfrage nach Rapssaaten dürfte daher steigen.
Je nach Lagermöglichkeiten kommen aus heutiger Sicht Termine
zwischen August 2002 und Februar 2003 in Frage Kurse
an der MATIF, Paris.
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