Bereits am 16.08.2002 war abzusehen, daß "... sehr
schnell reagiert werden muß, sofern bei es bei den derzeit
flott laufenden Raps-/Rübölexporten aus der EU in Drittländer
zu Stockungen kommt. ..."
Marktlage
Leider passierte genau das: Der Rapsölexport kam ins Stocken,
da die Palmölpreise am internationalen Markt regelrecht abstürzten.
Der Preiseinbruch blieb auch am Markt für Sojabohnen, Sojaschrot
und Sojaöl nicht ohne Folgen. Die derzeit laufende Ernte in
den USA bringt die Soja-Kurse zusätzlich unter Druck.
Vor dem Hintergrund der Baisse-Stimmung an den internationalen
Märkten für Ölsaaten und pflanzliche Ölen kamen
auch die Kurse für Rapssaat an unseren heimischen Märkten
leicht unter Druck. An den Kassamärkten stagnieren die Kurse
derzeit.
An der Warenterminbörse
MATIF, Paris sackten die Kurse bis zum 03.09.2002 für den
November-Termin auf 25,40 €/dt ab. An der Warenterminbörse
WCE in Winnipeg/Kanada gab der November-Termin inzwischen auf umgerechnet
26,60 €/dt nach.
Prognose
Ähnlich wie bei Backweizen wird die Versorgung des Weltmarktes
mit Ölsaaten in der Saison 2002/03 wie schon im Vorjahr nochmals
knapper ausfallen. Die Nachfrage wächst seit Jahren stärker
als die Produktion. Die Ernte auf der Nordhalbkugel ist inzwischen
kalkulierbar und fällt für etliche Länder - darunter
auch die EU - kanpper aus als zunächst erwartet (siehe
ältere Beiträge zu diesem Thema). Zudem weist die Ernte
in den Hauptanbauländern für Rapssaaten geringere Ölgehalte
auf als in den Vorjahren.
So werden es vorrangig die Anbau- und Ernteaussichten auf der Südhalbkugel
sein, die den weiteren Preisverlauf prägen werden. Der wachsende
Bedarf bei pflanzlichen Ölen dürfte nach meiner Einschätzung
der bestimmende Faktor für die Preisentwicklung der nächsten
Wochen sein. Die Kursentwicklung am Palmöl- und Sojaölmarkt
ist bestimmend für die Exportaussichten für EU-Rapsöl
und somit für den Rapsöl- und Rapssaatenpreis.