Rapssaat: Opfer des Devisen- und Sojamarktes


S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 04.01.2001


Trotz des in der gesamte EU knappen Angebotes kann sich der Markt für Rapssaat nicht aus seinem Baissetrend befreien. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Der Preisrückgang ist in erster Linie auf die Kursentwicklung am Devisenmarkt zurückzuführen. Der festere Euro und vor allem der schwache US-Dollar belasten die Preisentwicklung am Rapsmarkt. Die Auswirkungen der durch die Zinsabsenkung der US-Notenbank ausgelösten Euroschwäche dürfen nur gering sein.

  • Die Preise für Sojabohnen an den US-Märkten sind seit kurz vor Weihnachten rückläufig. Damit können amerikanische Sojaprodukte im Euroland preiswerter angeboten werden.

  • Probleme macht zudem die Vermarktung von pflanzlichen Ölen. Durch die hohen Preise für Nachprodukte wie Soja- und Rapsschrot bauten sich große bisher unverkaufte Ölbestände auf, die nun den Preis für die Bohne und die Saat drücken.

Prognose
Der europäische Rapsmarkt hat sich leider wieder vollständig an die Entwicklung auf dem US-Markt angekoppelt. Rückläufige Sojabohnenkurse und die Schwäche des US-Dollars belasten auch unseren heimischen Kassamarkt. Da die Verkäufer sich nicht auf die niedrigeren Kaufgebote einlassen wollen, sind die momentan gehandelten Mengen äußerst gering. Die Kurse dürften vorerst weiter schwach bleiben. Die Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums am 11.01.2001 zu den Ernteerwartungen bei Sojabohnen in Südamerika dürfte entscheidenen Einfluß auf die weitere Entwicklung nehmen. Bisher weisen die Analysen für Südamerika eine erhebliche Ausdehnung der Anbaufläche und eine Aussaat unter günstigen Bedingungen aus. Da jedoch auch eine steigende Nachfrage prognostiziert wird, bleibt abzuwarten, ob der Mehrbedarf ausreicht um die höhere Produktion aufzunehmen.

 

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