Ernte 2014: Anbauverschiebungen in den USA


S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 01.04.2014


Das hatte man seit Wochen erwartet: Die US-Maisbestände sind angewachsen - die US-Sojabestände geschrumpft. Und auch das hatte man erwartet: Der US-Maisanbau wird eingeschränkt, während die US-Sojafläche ausgeweitet wird. Doch noch immer verzögert die Witterung in vielen Regionen der USA den Start der Feldarbeiten.

 

US-Lagerbestände
Das geht aus den neuen Zahlen der US-Lagerbestands- und Anbauprognose hervor, die das US-Landwirtschaftsministerium USDA am Montagabend veröffentlicht hat.

Mit ungerechnet 178 Mio.t dokumentieren die Lagervorräte bei US-Körnermais, daß die Bestände zum Stichtag 01. März 2014 noch fast 30 % größer als vor einem Jahr (137 Mio.t) waren. Vor allem auf den Farmen lagert noch mehr deutlich mehr Mais als vor einem Jahr. Mit 98 Mio.t waren hier die Lagervorräte noch fast 45 % höher.

Die USDA-Zahlen weisen die US-Sojabohnen-Läger mit 27 Mio.t um 0,6 % kleiner als vor einem Jahr (27,2 Mio.t) aus. Auf den Farmen lagerten 16,4 % weniger Bohnen als 12 Monate zuvor, während die außerlandwirtschaftlichen Bestände um 12,8 % höher waren.

Die US-Weizen-Lagerbestände fielen mit 28,7 Mio.t rund 14,5 % niedriger aus als vor einem Jahr. Während es bei den Lagermengen auf den Farmen einen kleinen Anstieg zum Vorjahr gab, wurde bei den außerlandwirtschaftlichen Beständen ein Rückgang um 18 % festgestellt.

 

 

US-Aussaatplanung
Die neuen Zahlen des USDA bestätigen, daß die Farmer in den USA ihre Aussaatentscheidung an die aktuelle Marktentwicklung anpassen werden. Zur Ernte 2014 planen die Produzenten, den Anbau von Mais einzuschränken und statt dessen die Sojafläche auszudehnen.

Die US-Körnermaisfläche wird laut USDA um 4 % auf umgerechnet 37,1 Mio.Hektar eingeschränkt. Sofern die US-Farmer ihre Aussaatpläne in die Tat umsetzen, wäre dies zwar die kleinste Anbaufläche seit 2010, aber immer noch der fünftgrößte Maisanbau seit 1944.

Für die US-Sojafläche wird eine Ausweitung um 6 % auf 33 Mio. Hektar erwartet.
Für die US-Canola-Rapsfläche ist eine Ausweitung um 29 % auf 0,7 Mio. Hektar geplant.

Die Anbauausweitung bei Ölsaaten geht auch zu Lasten der US-Weizenfläche. Zur Ernte 2014 wird mit einem Rückgang um nicht ganz 1 % auf 22,6 Mio. Hektar gerechnet. Während der Wintrerweizenanbau mit 17 Mio. Hektar um 2,5 % kleiner ausfällt, planen die US-Farmer bei Sommerweizen eine Ausdehnung des Anbaus um 3,6 % auf 4,9 Mio. Hektar.

 

 

US-Wetteraussichten
Der Winter 2013/14 gilt im Norden der USA als der kälteste seit 35 Jahren. Im Südwesten - in Kalifornien und den "Südlichen Ebenen" - war es während der Wintermonate vergleichsweise mild und die Trockenheit nahm bedenklich zu. Für Kalifornien wurde der wärmste und dritt-trockenste Winter seit Beginn der Wetterauszeichnungen dokumentiert.

In den großen Anbaugebieten der "Nördlichen, Mittleren und Südlichen Ebenen" blieben häufige und rapide Witterungs- und Temperaturwechsel nicht ohne Auswirkung auf die Wintergetreidebestände. vor allem in den letzten Wochen hat sich die Bonitierung der Feldbestände von Woche zu Woche weiter verschlechtert.

Im Laufe der letzten Woche hat sich der Winter allmählich immer weiter in den Norden zurückgezogen. Im Norden verzögert sich der Start der Feldarbeiten nicht nur durch die noch immer gefrorenen Böden, sondern auch durch Niederschläge - regional immer noch als Schnee -, die für die kommenden Tage erwartet werden.


Nur geringe Aussichten auf ergiebige Niederschläge bestehen für die nächsten Tage im Süden der USA. Es werden lediglich leichte Schauer prognostiziert, die vermutlich nicht ausreichen werden, um die Bodenfeuchte zum Vegetationsstart wieder zu verbessern. Allerdings dürfte der Wachstumsstreß etwas reduziert werden.

 

 
 
 
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