Mit 438,25 Euro/t wurde gestern der Fälligkeitstermin
August 2008 an der Warenterminbörse MATIF
8,50 Euro/t höher festgesetzt als am Vortag.
Der Farmerstreik in Argentinien und die wieder anziehenden
Rohölkurse brachten den Rapssaaten ein Preisplus.
Marktlage
Der Preisansteig am Rohölmarkt schien kein Ende
nehen zu wollen, doch dann begann in der letzten Woche
eine kräftige Preiskorrektur nach unten. Gewinnmitnahmen
ließen die Kurse nicht nur am Roölmarkt
sinken, sondern brachten auch die Kurse am Rapssaatenmarkt
unter Druck.
Doch jetzt investieren die Kapitalanleger
wieder in das schwarze Gold und verschaffen damit
auch dem gelben Gold vom Acker wieder höhere
Preise.
Gestützt wird der Rapsmarkt
zudem durch steigende Kurse an der amerikanischen
Warenterminmärkten. Die Ankündigung der
Landwirte in Argentinien, ihre Streiks auszuweiten,
sorgen hier für steigende Notierungen. Damit
bieten die Preissteigerungen bei US-Sojabohnen den
Rapssaaten auch hierzulande eine Steilvorlage.
An der Warenterminbörse MATIF, Paris
verbuchte der August-Termin mit einem Settlementkurs
von 438,25 Euro/t gestern einen Kursansteig um
8,50 Euro/t im Vergleich zum Vortag.
Auch an der Warenterminbörse
WCE, Winnipeg/Kanada
ging es bei den Rapskursen aufwärts. Der Juli-Termin
notierte mit umgerechnet 404,34 Euro/t rund 10 Euro/t
höher im Vergleich zum Vortag.
An den realen Kassamärkten
zogen die Termin-Preise für die Ernte 2008
nach den Preisrückgängen der letzten Tage
wieder an. Rapssaat zur prompten Lieferung ex-Ernte
wurde zuletzt in einer äußerst weiten Preisspanne
mit circa 405 bis 445 Euro/t netto franko
Landhandelslager gehandelt.
Fakten
-
Streik
der Landwirte in Argentinien
Befürchtungen, daß es zu Lieferengpässen
bei Sojabohnen und Sojaschrot kommen könnte,
führen zu steigenden Preisen in den USA,
da man erwartet, daß die Nachfrage in die
USA umgelenkt werden.
Hausse-Tendenz
-
Schwacher
US-Dollar - steigende Rohölpreise
Der Verfall der US-Dollars um 15 % innerhalb
eines Jahres hat das Vertrauen der Investoren
in die US-Währung und in Dollar-basierte
Anlagen gedämpft. Daher wird viel Finanzkapital
wieder in Rohöl-Anlagen umgelenkt, da Rohöl
zwischenzeitlich als eine Art Absicherung gegen
Kursverluste genutzt wird. Entweder wird direkt
in den Rohstoff Öl oder indirekt in Ölfirmen
und Öldienstleister investiert. Jetzt treibt
der schwache US-Dollar den Ölpreis wieder
an.
Hausse-Tendenz
Prognose
Ich bleibe grundsätzlich bei meiner
Prognose vom 28.05.2008 (siehe unter "Vorhergehende
Beiträge").
Hinzuzufügen ist aufgrund der
aktuellen Marktlage, daß
• der Streik in Argentinien,
• die Kursentwicklung des US-Dollars und damit
verbunden der Rohölkurs sowie
• die Entwicklung der Rapsbestände in der
EU
die weitere Preisentwicklung stark bestimmen werden.
Marktfaktor
Wetter: In Deutschland kam es in den
letzten Wochen lokal zu begrenzten Schäden durch
Unwetter. Im Süden Deutschlands beeinträchtigt
zu viel Regen die Bestandsentwicklung. In Norddeutschland
und in Mecklenburg-Vorpommern hat es zum Teil seit
über sechs Wochen nicht mehr geregnet. Der Niederschlagsmangel
und die hohen Temperaturen lassen inzwischen erhebliche
Trockenschäden befürchten.