Rapssaaten: Kursgewinne
S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 16.03.2006


Ungeachtet jedweder Besteuerungsdiskussion folgt Raps seinem Hausse-Trend. Die schwachen Soja-Kurse in den USA werden weitgehend ignoriert.

Marktlage
Die hräftigen Kursgewinne an der Warenterminbörse Matif und höhere Kassamarkt-Preise sind das Ergebnis eines recht kleinen Marktangebotes und eines regen Kaufinteresses seitens der Ölmühlen.

Die RME-Produzenten benötigen laufend und in wachsendem Maße Nachschub an Rapsöl. Trotz der winterlichen Witterung gewinnt jetzt auch das Geschäft mit der Ernte 2006 an Schwung. Franko mitteldeutsche Ölmühle werden derzeit ex-Ernte-Kurse von 235-240 Euro/t geboten: Das sind 20-25 Euro/t mehr als vor einem Jahr.

Der hohe Rapssaatbedarf kommt auch bei den Rapssöl-Preisen zum Ausdruck. Rapsöl zog weiter an und lag zuletzt wieder bei 618-620 Euro/t.

Am 15.03.2003 legte Rapssaat an den Warenterminbörsen nochmals zu und notierte erneut höher. Die Kurse erreichten für den Termin Mai 2006 an der MATIF, Paris/Frankreich zuletzt 232,25 Euro/t und lag damit 2,75 Euro über der Durchschnittsnotierung der Vorwoche.

Auf dem internationalen Börsenpakett notierte Raps an der WCE, Winnipeg/Kanada für den Mai-Termin mit umgerechnet 182,72 Euro/t rund 0,96 Euro unter dem Durchschnitt der Vorwoche. Damit gaben die kanadischen Notierungen - im Gefolge der schwachen Sojaöl-Notierungen an der Börse in Chicago/USA - wieder nach.

Franko Ölmühle Hamburg notierte Food-Rapssaat zur prompten Lieferung zuletzt bei 228 Euro/t netto. Franko mitteldeutsche Ölmühle liegen die Kurse derzeit bei 225-235 Euro/t netto zur Lieferung im März 2006. Für April-Liefertermine wurden die Kurse um 3 bis 4 Euro/t angehoben. Für Termine ab ex-Ernte 2006 werden derzeit Preisaufschläge von 4 bis 9 Euro/t gehandelt.

Sowohl an den Großhandelsplätzen (z.B. Rotterdam (Importhafen) und Produktenbörsen) wie auch bei den Erzeugerpreisen spiegelt sich die etwas bessere Stimmung wider. Mit Erzeugerpreisen von 200-215 Euro/t netto franko Landhandelslager bzw. 205-223 Euro/t netto ab Hof (Strecke) zogen die Kurse im Vergleich zur Vorwoche leicht an.

An der Produktenbörse Hamburg wurde der Rapssaaten-Preis auf Großhandelsebene mit 232 Euro/t netto für April 1 Euro höher als in der Vorwoche notiert.
An der Produktenbörse Mannheim wurden Rapssaaten auf Großhandelsebene mit 237-238 Euro/t netto für August bis Oktober 2006 ebenfalls 1 Euro höher als in der Vorwoche notiert.

Fakten

  • Weitere Fakten und Informationen
    entnehmen Sie bitte den vorhergegenden Beiträgen.

 

Prognose
Ich bleiben bei meinen Prognosen vom 02.03.2006 und 19.01.2006.

Unsicherheit herrscht derzeit noch über das Ausmaß der Winterschäden, so daß bei neuen Abschlüssen vorsichtig kalkuliert wird. Trotz der schwachen Soja-Notierungen dürften die Kurse weiter anziehen.

Bei der Verkaufsplanung darf nicht übersehen werden, daß viele Erzeuger ihre Ware in Erwartung anziehender Kurse zurückhalten. Mit anziehenden Kursen wächst jedoch das Angebot und der Preisanstieg wird gebremst.

 
 
 
Vorhergehende Beiträge
02.03.2006Rapssaat: Besteuerungspläne bremsen Rapsgeschäft
19.01.2006Rapssaat: EU wird Netto-Importeur
21.12.2005Rapssaaten: Warten auf ... Beschlüsse zur RME-Besteuerung
23.11.2005Rapssaaten: Baisse nach Koalitionsvertrag - Markt wieder im Aufwind
11.11.2005Rapssaaten: Jetzt den Verkaufstermin planen
01.09.2005Rapssaaten: Hausse bis ins Frühjahr?
03.08.2005Rapssaaten: Vier spannende Wochen
23.06.2005+++Analyse+++ Rapssaaten: US-Soja-Hausse läßt Rapspreise steigen
23.03.2005Rapssaaten: Die Luft ist raus
03.03.2005Raps: Naßkalte Hausse-Chancen
  
 
 
 
 

Seitenanfang