Schlachtschweine:
Vorweihnachtgeschäft sorgt für flotten Absatz
Dipl.-Ing. agr. S. Linker  sabine.linker@llh.hessen.de
Stand: 07.12.2004


Am Schlachtschweinemarkt bescherte der Nikolaustag den Erzeugern in Deutschland lediglich einen unveränderten Nord-West-Preis, obwohl in anderen EU-Marktregionen die Kurse leicht anziehen konnten.

Marktlage
Die Marktaussichten am Schlachtschweine-Markt entwickeln sich zunehmend freundlicher. Das Angebot fällt nicht besonders umfangreich aus und kann bei den Schlachtunternehmen glatt plaziert werden. Die rege Nachfrage seitens der Schlachtunternehmen führt zu äußerst stabilen Auszahlungspreisen. Teilweise sollen Aufschläge auf den Nord-West-Preis das Angebot an schlachtreifen Tieren vergrößern.

Die Nord-West-Notierung blieb am Montag unverändert zur Vorwoche. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch in Nordwest- und Ostdeutschland legte den mittleren Basispreis für den Zeitraum von Montag, 06.12. bis Mittwoch, 08.12.2004 mit 1,48 Euro/kg SG unverändert zum Durchschnitt der Vorwoche fest. Die Preisspanne blieb mit 1,48-1,50 Euro/kg SG im unteren wie auch im oberen Spannenbereich ebenfalls unverändert. Die genannten Preise sind Basispreise für Schweine mit 56 % MFA, frei Schlachtstätte und beziehen sich auf die sogenannte Euro-Referenzmaske.

Auch bei der Internet Schweinebörse Nordwest AG am 01.12.2004 zogen die Schweinepreise weiter an. 570 deutsche Schweine wurden zu einem Durchschnittspreis von 1,51 Euro/kg SG verkauft, nachdem in der Vorwoche nur 1,50 Euro/kg realisierbar waren. Die Preisspanne lag mit 1,50-1,51 Euro/kg SG ebenfalls höher.

Auch die Notierungen in anderen EU-Ländern zogen in mehrenen Marktgebieten an.. (Anmerkung: Bitte beachten Sie bei den Notierungen die unterschiedichen Qualitäten und Spezifikationen).

Fakten

  • Flotter Absatz - stabile Preise
    Die Warenterminmärkte konnten den Kursanstieg am Kassamarkt bereits in den vergangenen Wochen vorwegnehmen.



    Alle Fälligkeitstermine an der Warenterminbörse in Hannover weisen bis weit in das kommende Jahr hinein steigende Kurse auf. Die optimistische Stimmung an den Warenterminärkten wirkt sich zusätzlich positiv auf den Kassamarkt aus. Die Auszahlungspreise der meldepflichtigen Betriebe in Hessen blieben seit dem krassen Preiseinbruch Ende Oktober 2004 insgesamt stabil.
    Hausse-Signal

  • Rege Nachfrage am Ferkel-Markt
    Am Qualitätsferkel-Markt führt der glatt verlaufende Absatz von Schlachtschweinen an die Schlachtunternehmen zu einer kontinuierlichen Nachfrage, die zuletzt noch etwas reger ausfiel. Die stabile Marktlage ermöglichte bereits in der abgelaufenen Woche einen leichten Preisanstieg.



    Nicht nur in den Regionen Deutschlands konnten die Ferkelpreise anziehen, auch in anderen Erzeugerregionen der EU mußten Ferkel zum Teil deutlich teurer bezahlt werden.
    Hausse-Signal

Prognose
Der Fleischabsatz am Endverbrauchermarkt verläuft derzeit zufriedenstellend. Edelteile finden glatten Absatz. An der guten Absatzlage dürfte sich auch in den kommenden Vorweihnachtswochen nichts ändern. Damit sind gute Voraussetzungen für weiterhin stabile Schlachtschweinepreise gegeben.

Möglichermeise eröffnen die leicht verbesserten Preise in anderen EU-Regionen für den Nord-West-Preis noch einen kleinen Preisspielraum nach oben. Auch eine begrenzte Preisanhebung beim Nord-West-Preis am kommenden Donnerstag ist denkbar.

Am Qualitätsferkel-Markt wird für die aktuelle Woche infolge der regen Geschäftstätigkeit mit weiteren Marktbefestigungen und rund 1,00-1,50 Euro höheren Preisen gerechnet.

 
 
 

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