Die Getreidemärkte treten weiterhin auf der Stelle. Die Preise stagnieren
und der Handel kommt nicht in Gang.
Marktlage
Der Weizenmarkt verharrt in lethargischer Ruhe. Nachfrage besteht
noch am ehesten für guten Aufmischweizen, wenngleich sich die Hoffnungen
auf ein flottes überregionales Geschäft bislang nicht bestätigt
haben. Die Preise setzen deshalb ihre Seitwärtsbewegung fort, die
bereits seit Beginn der Ernte weitgehend anhält. Der leichte
Anstieg der Weizennotierungen in den USA bleibt bisher ohne Auswirkungen
auf den EU-Markt.
Franko Hamburg notierte Brotweizen zur prompten Lieferung zuletzt
bei 107-108 €/t netto. An der Produktenbörse Mannheim wurde
der Brotweizen-Preis auf Großhandelsebene mit 99-101 €/t
notiert.
An den europäischen Warenterminbörsen geben die Kurse seit
Wochen weiter nach. An der WTB/Hannover
notierte der Dezember-Termin mit zuletzt 105 €/t rund 4 €/t
unter dem Durchschnitt der Vorwoche.An der MATIF/Paris
gaben die Kurse ebenfalls weiter nach, so daß der Termin November
2004 mit zuletzt 108,25 €/t rund 0,70 €/t unter dem
Durchnschnittskurs der Vorwoche festgesetzt wurde.
Auch die späteren Termine bis Mitte kommenden Jahres mußten
Kurseinbußen in Kauf nehmen. Die schlechte Stimmung an den
Kassamärkten macht sich auch an den Warenterminmärkten
bemerkbar.
Auf dem internationalen Börsenpakett notierte Weizen mittlerer
Backfähigkeit an der KCBT,
Kansas/USA nach dem Kurstief in der ersten Oktoberwoche jetzt
wieder etwas stabiler.
Fakten
Der Weizenexport der EU-25 leidet unter dem niedrigen Kurs des US-Dollars,
der Verteuerung der Frachtraten (steigende Treibstoffpreise) und
den niedrigen Getreidepreisen am Weltmarkt. Französischer Weizen
findet derzeit gute Absatzmöglichkeiten in den nordafrikanischen
Staaten insbesondere in Ägypten. Die Exporte haben zu einer
Entspannung an den EU-Märkten geführt und die Marktverhältnisse
stabilisiert.
Prognose
Bei den Weizenpreisen scheint die Talsohle ereicht zu sein. Da seitens
der Verarbeiter die Nachfrage äußerst gering ist, kommen
nur wenige Umsätze zustande. Entsprechend umfangreich sind
nach wie vor die Lagervorräte beim regionalen Agrarhandel und
bei den Erzeugern. Es ist damit zum rechnen, daß die Landwirte
demnächst umfangreiche Erntemengen an den Markt bringen, so
daß es erneut zu mit leichtem Preisdruck kommen könnte.
Lediglich gesuchte Partien und Qualitäten können derzeit
leichte Preisaufschläge realisieren. Mit deutlichen Preissteigerungen
ist nach meiner Einschätzung und basierend auf den derzeitigen
fundamentalen Daten kurzfristig nicht zu rechnen. Möglicherweise
eröffnen sich Ende November/Anfang Dezember etwas günstigere
Verkaufstermine. Der weitere Preisverlauf im kommenden Jahr wird
ganz im Zeichen der Entwicklung am Exportmarkt stehen.