Die Rohölpreise haben zum Wochenbeginn den Rückwärtsgang
eingelegt. Nordseeöl der Sorte Brent fiel zeitweise
unter 44 US-Dollar je Barrel (159 l). Am vorangegangenen
Freitag hatte es noch rund 1 Dollar mehr gekostet.
Marktlage
Die Märkte reagierten damit auf den Beschluß der Organisation
Erdöl produzierender Staaten (OPEC) vom 30.01.2005 in Wien.
Die OPEC beabsichtigt - entgegen anderslautender Meinungen
im Vorfeld der Sitzung -, ihre Förderquote von 27 Mill. Barrel
am Tag unverändert beizubehalten. Mitglieder der OPEC betonten
jedoch am Wochenanfang, daß kurzfristig die Fördermenge
reduzieren werden soll, falls die Ölpreise fallen.
Ohne größere Marktwirkung blieb bislang
der Beschluß der OPEC, ihr offiziell immer noch angestrebtes
Preisband von 22 bis 28 Dollar außer Kraft zu
setzen.
Das nächste OPEC-Treffen ist für den 16. März 2005
in Isfahan, Iran, angesetzt. Sollte es bis dahin zu einem
Preissturz kommen, wollen die Ölminister eine Telefonkonferenz
einberufen.
Prognose
Im Vorfeld der OPEC-Konferenz wurde der Rohölpreis
an den internationalen Märkten durch die Befürchtung
einer Reduzierung der OPEC-Förderquote und durch ein
wachsendes Spekulationspotential an den internationalen
Terminmärkten in die Höhe getrieben. Auch die
unsichere Lage im Irak - dem Land mit den weltweit
zweitgrößten Ölvorkommen - hat sich
preistreibend ausgewirkt. Nach den Wahlen im Irak am 30.01.2005
haben sich die Befürchtungen der Marktbeteiligten merklich
beruhigt und die Marktlage kühlt langsam ab.
Derzeit scheinen die weitere Preisentwicklung
bei Rohöl wie auch bei den Verarbeitungsprodukten Heizöl,
Benzin und Diesel vor allem von der Entwicklung der Lagerbestände
in den USA abhängen.