Der Euro ist nicht mehr zu halten und hat nun auch die Marke von
1,28 Dollar geknackt. Nachdem der Euro am Vormittag des 06.01.2004
erstmals mit mehr als 1,27 Dollar gehandelt worden war, überwand
er am Nachmittag auch die nächste Stufe. In Frankfurt am Main lag
der Euro-Kurs gegen 15.00 Uhr bei 1,2802 Dollar.
Marktlage
Die Preisrally des Euro setzt sich fort und katapultierte die EU-Währung
über die Marke von 1,27 Dollar und damit den höchsten Stand
seit Januar 1999. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte am
Nachmittag mit 1,2756 Dollar zum ersten Mal einen Euro-Referenzkurs
von über 1,27 Dollar fest.
Für die Dollarschwäche machten Analysten weiter das große US-Haushalts-
und Handelsbilanzdefizit verantwortlich sowie die Erwartung weiterhin
niedriger Zinsen in den USA.
Ein Überschreiten der Marke von 1,30 Dollar ist nach Einschätzung
von Händlern nur noch eine Frage der Zeit. Bei der derzeitigen Aufwärtsdynamik
sei dies bereitsin einem Monat möglich.
Prognose
Bereits jetzt sind die Folgen des Euroanstieges spürbar. Der
starke Euro belastet die Exporte, da die am Weltmarkt auf Dollar-Basis
gehandelten Waren für den Exporteur deutlich weniger einbringen.
Folglich schwächt ein niedriger Dollar-Kurs die Wettbewerbsfähigkeit
der Exporteure in Euroland.
Die derzeitige Situation am Devisenmarkt schadet damit auch der
exportorientierten EU-Agrarwirtschaft. Bisher hat bei pflanzlichen
Produkten die knappe Versorgung in der EU nach dem Dürresommer
2003 kräftige Preisanstiege ermöglicht. Die Schwäche
des Dollarkurses dürfte weitere Preisanstiege zumindest bremsen.