Mit
einer deutlichen Senkung der Leitzinsen um 0,5 Punkte hat die Europäische
Zentralbank (EZB) am 05.12.2002 auf die anhaltende Konjunkturflaute
im Euroland reagiert.
Die EZB hat den sogenannten Leitzins (Zinssatz zur Versorgung der
Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld) um 50 Basispunkte auf
2,75 Prozent gesenkt.
Die Entscheidung war von Wirtschaftswissenschaftlern und Analysten
erwartet worden, unklar war für die Ökonomen vor der turnusmäßigen
Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt/Main nur, in welcher Höhe die
Lockerung der Zinszügel erfolgen würde.
Im Gegensatz zur amerikanischen Notenbank Fed hat die EZB ihre
Zinsen seit November 2001 unverändert gelassen. Die Fed
schleuste dagegen den wichtigsten Zins seit dem Höhepunkt Mitte
2000 mit 6,5 Prozent in zwölf Schritten auf 1,25 Prozent herab.
Dies ist der niedrigste Fed-Zins seit mehr als 40 Jahren.
Seit dem Höhepunkt der EZB-Leitzinsen im Mai 2000 mit 4,75 Prozent
wurden damit die Leitzinsen in vier Schritten um mittlerweile 2 Prozentpunkte
zurückgenommen. Die Zielgröße für das Geldmengenwachstum 2003 blieb
dagegen mit 4,5 Prozent unverändert.