Gibt es Krieg im nahen Osten, oder nicht? Das ist derzeit die alles
entscheidende Gretchenfrage für die Preisentwicklung an den
Brennstoffmärkten. Folglich gehen derzeit die Kurse je nach
Nachrichtenlage rauf und runter.
Marktlage
Seitdem die UN-Waffeninspekteure im Irak - bisher offenbar
ohne besondere Probleme und Widerstände seitens der irakischen
Regierung - die Arbeit aufgenommen haben, ist wieder etwas
Ruhe an den Märkten eingetreten.
Der seit dem Frühsommer bestehende Preisauftrieb am Brennstoffmarkt
hat in den letzten Wochen erstmals ein Ende gefunden. Seit der letzten
Woche ziehen die Kurse jedoch wieder leicht an. An der Warenterminbörse
IPE (International Petroleum Exchange), London notierte der Dezember-Termin
für Brent-Öl am 28.11.2002 mit 20,01 US-Dollar/Barrel erneut um
über zwei Dollar höher als noch vor zwei Wochen.
Preistreibend wirkt neben der Kriegsgefahr, daß die Organisation
Erdöl exportierender Staaten (OPEC) sich auf eine Drosselung der
Fördermengen zu verständigen scheint.
Prognose
Solange die Arbeit der UN-Waffeninspekteure noch nicht abgeschlossen
ist, wird der Irak mit Mißtrauen beobachtet werden. Die Unsicherheiten
für den Markt bleiben somit bestehen, so daß nach meiner
Meinung mit einem Preissturz zunächst nicht gerechnet werden
kann. Der Zuschlag für ein eventuelles Kriegsrisiko dürfte
die Kurse vorerst noch auf hohem Niveau halten.