Rapssaat: Ernte - schwach in Deutschland - höher in Kanada

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 26.08.2011


Kurzzeitig brachte die höherre Raps-Ernteschätzung in Kanada die Rapspreise zum Absturz. Doch nach der miserablen Vorjahresernte bleiben die Exporte dennoch hinter dem Niveau vergangener Jahre zurück.

 

Deutschland: Niedrige Rapsernte
Auf nur 3,74 Mio.t schätzt der Deutsche Bauernverband (DBV) Rapsernte 2011 in Deutschland. In der gestern veröffentlichten Erntebilanz schätzt damit der DBV die Rapsernte damit rund 34 % niedriger als die Vorjahresernte (5,79 MIo.t) ein. Damit hat der DBV seine bisherigen Schätzungen erneut nach unten korrigiert.

Die Rapserträge liegen in diesem Jahr laut DBV lediglich bei 2,85 t/ha (Vj.: 3,90). Auch die Verkleinerung der Anbaufläche um knapp 10 % hat die Rapsproduktion in Deutschland nach unten gedrückt.

 

 

Kanada: Höhere Raps-Ernteschätzung
In Kanada rechnet man inzwischen mit einer höheren Canola-Rapsernte. In seiner neuesten Schätzung hat das "Statistikamt Kanada" seine ERnteerwartungen jetzt nach oben korrigiert. Mit 13,19 Mio.t würde die Produktion zwar 11,2 % höher als im Vorjahr ausfallen, als die Ernte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen war. Im Vergleich zum Ernteergbnis des jahres 2009 liegt das Plus jedoch nur bei 6,3 %.

 

 

Welt: Defizitäre Rapsproduktion
Defizitär dürfte die globale Rapssaatenproduktion ausfallen. Damit bleibt die Produktion im zweiten Jahr in Folge hinter dem Verbrauch zurück. Für das laufende Wirtschaftsjahr 2011/12 prognostiziert der Branchendienst Oil World eine weltweite Rapsernte von rund 59,0 Mio.t und damit eine um rund 900.000 t kleinere Ernte als im Vorjahr.

Infolge der hohe Rapssaatenpreise istbin dieser Saison mit einer leiicht rückläufigen Nachfrage zu rechnen. Daher kommt es - trotz der defizitären Produktion - zu Veränderungen beim Rapssaaten-Import und -Export. Trotz der höheren Ernte dürften die kanadischen Exporte beispielsweise niedriger ausfallen als im Vorjahr, da hier der Bedarf für die Inlandsverarbeitung größer ausfällt. Die ukrainischen Exporte dürften auf dem Vorjahresniveau verharren. Die EU wird infolge der schwachen Ernte auf höhere Drittöandsimporte angewiesen sein. China importiert in den letzten Jahren zunehmend Rapsöl.

 

 
 
 
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