Bisher freuten sich die australischen Farmer über günstiges Anbauwetter und weiteten ihren Rapsanbau aus. Doch seit Wochen fällt in einigen Regionen viel zu wenig Regen und die Böden werden immer trockener. Damit trüben sich auch die Ernteerwartungen ein.
Marktlage
Nachdem sich die defizitären Ernteaussichten auf der Nordhalbkugel bestätigen, verfolgen die Verarbeiter die Ernteaussichten in Australien - in der Hoffnung auf einen durchschlagenden Baisse-Faktor - mit großer Aufmerksamkeit.
Nachdem die Anbaufläche in Australien um 15 % ausgeweitet wurde und sich das Anbauwetter bisher vergleichsweise günstig entwickelt hatte, wurde bisher die größte Ernte seit 15 Jahren prognostiziert.
Doch jetzt warten auch die australischen Landwirte auf Regen und die Ernteaussichten trüben sich ein. Vor allem im Osten des Kontinentes bleiben die Niederschläge aus.
Bodenfeuchte in Australien - Bodenhorizont 0-20 cm
Blau: feuchter als der Durchschnitt 1961-1990, Rot: trockner als der Durchschnitt 1961-1990
Quelle: Australischer Wetterdienst |
Der australische Ölsaatenverband hat in seiner August-Prognose seine Ernteerwartungen leicht nach unten korrigiert. Die Ernteerwartungen wurden auf 2,49 Mio.t zurückgenommen, nachdem im Juli noch eine Ernte von 2,59 Mio.t erwartet wurde. Die aktuellen Schätzungen gehen damit nur noch von einer 16 % höhere Ernte als im Vorjahr aus.
Die Hoffnungen auf eine Rekord-Raps-Ernte in Australien dürften sich wohl zerschlagen, doch auch eine Ernte von knapp 2,5 Mio.t wäre die größte Erzeugung seit 15 Jahren. Regional hat sich die Trockenheit in den letzten Wochen allerdings verschärft. Presseberichten zufolge sollen Rapsflächen teilweise bereits zur Beweidung genutzt werden.
Sollten sich die Ernteerwartungen allerdings bestätigen, dürfte die für den Export verfügbare Menge dennoch deutlich größer als im Vorjahr ausfallen. Australien ist - allerdings mit starken jährlichen Schwankungen - ein wichtiger Raps-Exporteur am Weltmarkt.
In Australien startet die nächste Rapsernte jedoch erst im November. Bis dahin bleibt der Markt knapp versorgt..