Soja: Nahrungsmittel-Inflation sorgt für Kursanstieg

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 18.02.2011


Chinas Inflation ließ die Nahrungsmittel im Januar um 10,3 % teurer als im Vorjahr werden. Jetzt sorgen Spekulation über niedrigere Importzölle und die Dürre in China für neue Preisphantasien vor allem am Sojamarkt. Nicht nur in China, sondern in vielen Ländern nimmt die Nahrungsmittel-Inflation alarmierende Ausmaße an.

Marktlage
Auch für den Januar bestätigen die neuen Zahlen eine weiterhin hohe Inflationsrate in China. Im Vergleich zum Vorjahr zogen die Nahrungsmittelpreise in China um 10,3 % an. Die Inflationsraten lagen dabei zwischen den Produktgruppen zwischen 2,0 % und 34,8 %: Getreide 15,1 %, Geflügel-(produkte) 10,9 %, Eier 20,2 %, Meerestiere 11,1 %, frisches Gemüse 2,0 %, Obst 34,8 %.

Jetzt wird am Markt über eine möglicherweise anstehende Absenkung der Importzölle für Nahrungsmittel spekuliert. An den Agrarrohstoffmärkte wurde die Preisentwicklung in China daher als deutliches Hausse-Signal gewertet. Vor allem die Preise des Sojakomplexes machten einen Satz nach oben. An der Warenterminbörse in Chicago zogen die Sojabohnen-Kurse für den Fronttermin März 2011 innerhalb eines Tages um 2,8 % auf umgerechnet 380,55 Euro/t an.

Unterstützt werden die Hausse-Erwartungen durch die anhaltende Dürre in wichtigen Anbaugebieten. Sollten die Niederschläge zu spät kommen, um Wachstumsschäden in den Beständen zu verhindern, wird mit einem weiter wachsenden Importbedarf Chinas gerechnet. Mit welchen Ernteerwartungen in China gerechnet werden kann, wird sich bis Ende März entscheiden.

 

Prognose
Bisher entwickeln sich die Sojaexporte - insgesamt betrachtet - in Richtung China steigend, allerdings wie seit langem erwartet. Aktuell sorgt die erwartete Importzoll-Absenkung in China an den Märkten für euphorische Stimmung und neue Renditehoffnungen. Sollten krasse Ernteausfälle zu einem deutlich steigenden Importbedarf führen, dürfte der gesamte Sojakomplex in eine neue Rallye starten.

Nach den Kursrückgängen der vergangenen Tage deutet sich nach meiner persönlichen Einschätzung bereits jetzt eine Trendwende an. Der Sojakomplex dürfte daher seine feste Tendenz fortsetzen.

 
 
 


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