Soja: Chinesischer Importbedarf läßt Kurse steigen

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 25.11.2009


Die Sojapreise steigen wieder und haben inzwischen ein Drei-Monats-Hoch erreicht. Nach wie vor wird für 2009/10 eine Welt-Rekordernte prognostiziert, doch auch der globale Bedarf wächst von Jahr zu Jahr. Jetzt sorgt China mit umfangreichen Soja-Importen für Preisaufschläge.

Marktlage
In den USA geht die Sojaernte ganz allmählich ihrem Ende entgegen. Bis zum 22.11.2009 konnten 94 % der Pflanzenbestände geerntet werden. Damit hinkt der Fortgang der Ernte allerdings noch immer hinter "Normaljahren" hinterher.

Doch nicht nur die schleppend verlaufende Ernte, sondern auch die hohe Nachfrage am Weltmarkt haben in den letzten Wochen die Kurse weiter steigen lassen. Derzeit dominieren US-Bohnen das internationale Geschäft. Südamerikanische Ware wird erst ab Ende März nächsten Jahres wieder eine wichtigere Rolle spielen.

Auch die offenbar doch größere Nachfrage aus China, Nummer 1 unter den Importeuren, hat für stetige Kursaufschläge gesorgt. Der Importbedarf China's wird für 2009/10 auf über 16 % der weltweiten Produktion geschätzt. Für den kommenden Monat rechnet man derzeit mit chinesischen Importen von über 4 Mio.t. Auch am chinesischen Markt zogen die Sojapreise zuletzt weiter an.

Dagegen dürfte die EU-27, Nummer 2 am Weltmarkt, ihre Soja-Einfuhren in diesem Jahr weiter einschränken. Die bessere Wettbewerbskraft alternativer Eiweißträger und Pflanzenöle läßt hierzulande die Nachfrage sinken.

An der Warenterminbörse CBOT, Chicago/USA zogen die Kurse in den letzten Wochen kontinuierlich an. Auch in dieser Woche ging es bei den Kursen weiter aufwärts, so daß inzwischen auch der Kassamarktes trotz einer hierzulande ausgeglichenen Marktversorgung mit Preisanhebungen reagierte.

 

Prognose
Im heutigen Vormittagshandel ziehen die Sojanotierungen weiter an. Der anhaltende Schwächetrend des US-Dollars und die Erwartung, daß China in den kommenden Wochen umfangreich US-Bohnen zukaufen wird, lassen die Kurse weiter nach oben klettern.

In China beflügelt die zunehmend Fahrt aufnehmende Konjunktur auch die Soja-Nachfrage. Für 2010 wird für China bereits wieder ein Wirtschaftswachstum im zweistelligen Bereich prognostiziert.

Nach meiner persönlichen Einschätzung dürften die Sojanotierungen in den kommenden Wochen weiter anziehen. Da die US-Sojabohnen bis zum Frühjahr den Markt und die Kurse dominieren werden, kommt dem Sojaexport der USA bei der Preisentwicklung eine Schlüsselstellung zu. Ein weiterhin flott laufender Export - insbesondere auch in Richtung China - dürfte für weitere Preissteigerungen sorgen.

 
 
 


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