Speisekartoffeln: Marktentspannung durch Regen?

G. Krug-Lehmann Gerlinde.Krug-Lehmann@llh.hessen.de Stand: 23.07.2010


Die Hitze und die Trockenheit bewirken Ertragsausfälle bei Kartoffeln. Die Erträge und Kaliber bleiben hinter den Erwartungen zurück. Trockenstress und teilweise Erwinia setzen den Feldbeständen erheblich zu. Unter diesen Bedingungen ist mit verhaltenen Zuwachsraten zu rechnen.

Marktlage
Ein verhaltenes Angebot trifft derzeit auf eine ruhige Nachfrage. Der Abverkauf von hiesigen Frühkartoffeln verläuft für zahlreiche Erzeuger enttäuschend. Die Hitze und die Urlaubszeit dämpfen den Absatz. Die Preise sind saisonal bedingt leicht rückläufig, aber immer noch auf einem hohen Niveau.

Die Grafik zeigt die Preisentwicklung von Frühkartoffeln in den letzten drei Jahren.

Oft konnte bisher nur gerodet werden, wenn es geregnet hat oder die Flächen vorher beregnet wurden. Aufgrund der Trockenheit bleiben die Erträge hinter den Erwartungen zurück. Gerodet werden häufig nur kleine Kaliber. Durch die Hitze konnte sich teilweise die Stärke in den Kartoffeln nicht optimal bilden. Das sogenannte „Unterwassergewicht“ der Kartoffeln kann durch die Trockenheit zu hoch sein. Darunter könnte der Geschmack leiden und dies kann zu „Blaufleckigkeit“ führen.

 

Prognose
Inzwischen läßt die Prognose kühlerer Temperaturen und stärkerer Niederschläge eine Entspannung der Anbausituation erwarten. Der jetzt einsetzende Regen und die damit verbundene Abkühlung bekommen den noch auf den Feldern stehenden mittelfrühen und späten Sorten gut. Wenn auch die Knollenbildung längst abgeschlossen ist, sollte zumindest das Wachstum der Knollen noch etwas begünstigt werden.

Frühkartoffeln starteten preislich hoch in der Saison. Die andauernde Trockenheit verschlechterte die Ernteaussichten für die spätere Haupternte. Übergrößen werden kaum anfallen. In der Folge werden verarbeitende Betriebe die üblicherweise als zu klein bewerteten Größen - z.B. für die Herstellung von Pommes - aufkaufen.
Sicher ist, dass weniger und kleinere Kartoffeln geerntet werden. derzeit war die Nachfrage durch die Hitze und auch durch die Urlaubszeit noch nicht übermäßig groß. Die feste Preistendenz sollte aber angesichts der geringeren Erntemenge auf jeden Fall von den Erzeugern im Auge behalten werden. Geringe Mengen an Ware am Markt bedeuten immer auch eine bessere Verhandlungsposition für die Erzeuger.

 
 
 

Vorhergehende Beiträge
15.10.2009 Speisekartoffeln: Preise unter Vorjahresniveau
01.12.2008 Speisekartoffeln: Ruhiger Markt
29.09.2008 Speisekartoffeln: Ernte im vollen Gange
14.08.2008 Ende der Frühkartoffelsaison
23.06.2008 Ruhige Nachfrage am Kartoffelmarkt
04.02.2008 Unverändert ruhige Nachfrage von Kartoffeln
11.01.2008 Kartoffeln: Ruhige Nachfrage am Jahresanfang
   
 
 
 
 

Seitenanfang