Sojabohnen: "Schweinegrippe" unterbricht Aufwärtstrend

S. Linker sabine.linker@llh.hessen.de Stand: 27.04.2009


Seit Wochen klettern die Sojakurse stetig nach oben. Heute lassen Befürchtungen, dass sich die sogenannte "Schweinegrippe" auf die Nachfrage an den Fleischmärkten negativ auswirken könnten, erstmalig die Kurse an den Warenterminmärkten einbrechen.

Marktlage
Die Sojapreise ziehen wie erwartet kontinuierlich an. Vorrangig zwei Faktoren haben in der letzten Zeit für den Kursauftrieb gesorgt:

1) In den USA wird die Anbaufläche von Sojabohnen eniger steigen als bisher erwartet. Nach den neuen Schätzungen würde die Sojafläche zur kommenden Ernte zwar einen Rekordwert erreichen, doch der Flächenzuwachs und damit die zu erwartende Erntemenge bleiben unter den bisherigen Schätzungen.

2) Dürrebedingte Ernteausfälle in Südamerika schmälern das Gesamtangebot zusätzlich. Vor allem die Prognosen für Argentinien werden kontinuierlich nach unten revidiert.

Heute haben an den Warenterminbörsen die Kurse für Agrarrohstoffe erstmals nachgeben, nachdem die vielzahl der Pressemeldungen zur sogenannten "Schweinegrippe" zu Befürchtungen geführt haben, die Nachfrage der Verbraucher nach Fleisch könne einbrechen und damit die Nachfrage nach Futterkomponenten wie Soja sinken.

 

Prognose
Nach meiner persönlichen Einschätzung dürften sich die Turbulenzen am Sojamarkt wieder legen, sobald das Thema in den Medien etwas abklingt.

Die fundamentalen Daten stärken nach meiner persönlichehn Einschätzung eine auch künftig feste Preisentwicklung. Der weltweite Bedarf an Sojabohnen bleibt - trotz Konjunkturkrise - ingesamt auf hohem Niveau. Auch die Nachfrage aus China dürfte äußerst robust bleiben. Die chinesische Regierung hat beschlossen, die staatlichen Sojabohnenkäufe für die nationale Lagerreserve bis Ende Juni zu verlängern. Um die Reserve aufzustocken, ist China auf Zukäufe am Weltmarkt angewiesen. China ist bei weitem der größte Sojaimporteur weltweit - noch vor der EU. Die deutlich unter den Erwartungen liegende Ernte in Südamerika stützt die Preise zusätzlich.

 
 
 


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