Ruhige Nachfrage am Kartoffelmarkt

G. Krug-Lehmann kruglehmanng@llh.hessen.de Stand: 30.10.2007


Die Kartoffelrodungen sind in Hessen abgeschlossen. Die vorläufige Ernteeinschätzung geht von 11,6 Mio.t Ertrag in Deutschland aus. Somit dürften die Kartoffelbestände in Erzeugerhand gegenüber dem Vorjahr um 15-20 % höher liegen.

Qualität der gerodeten Kartoffeln
Die meisten Erzeuger in Hessen sind mit der Menge der diesjährigen Ernte zufrieden Der oft ungünstige Witterungsverlauf führte zu einem stärkeren Krankheitsdruck bei Kartoffeln. Erwinia sowie Knollenfäule wurden von den Erzeugern gemeldet. Einige Erzeuger berichteten über einen erhöhten Befall mit Drahtwürmern. Überproportional hoch sind auch grüne Knollen. All dies bewirkte einen deutlich höheren Sortieraufwand. Die bisher vermarkteten Partien sind jedoch weitgehend beanstandungsfrei.

Marktlage
Der Kartoffelmarkt ist momentan von einer ruhigen Nachfrage und einem geringen Angebot geprägt. Preislich bewegt sich derzeit kaum etwas. In Hessen lag der Erzeugerpreis für vorwiegend festkochende Kartoffeln an Erfasser oder Abpacker in der 43. Kalenderwoche bei Ø 11,40 Euro/dt netto, im Direktverkauf an Verbraucher konnten aktuell Ø 43,60 Euro/dt netto erzielt werden.

Vergleicht man die Deutschlandpreise mehrerer Jahre so werden zwar die Spitzenkurse des vergangen Jahres nicht erreicht, aber die erzielten Erlöse sind akzeptabel.

Marktexperten rechnen damit dass sich auch in den nächsten Wochen Angebot und Nachfrage die Waage halten.

Die nachfolgenden Tabelle zeigt die Nettodurchschnittspreise für Kartoffeln seit 2000. In den Ausnahmejahren 2003 und 2006 sind aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse und einer somit nicht bedarfsdeckenden Ernte außergewöhnlich hohe Erlöse für Kartoffeln gezahlt worden.

Jahr

Deutschland-Durchschnittpreise
für vorwiegend festkochende Kartoffeln

2000

5,22

2001

7,22

2002

8,39

2003

10,07

2004

6,73

2005

7,04

2006

16,70

Jan-Okt 2007

Vorläufiger Verkaufspreis:
11,43 (noch kein Durchschnittspreis
)

 

Prognose

  • Bisher gibt es bei den eingelagerten Kartoffeln kaum Problempartien, die Kurse sind stabil. Marktexperten tun sich schwer mit der Vorhersage. Der gut laufende Export könnte zu einem knappen Angebot in Deutschland führen. Dies würde steigende Kurse bewirken.
  • Die Lagerfähigkeit wird auch durch die Lagertemperaturen beeinflusst. Nicht alle Erzeuger haben optimal ausgestattet Lagerräume und sind somit von den Außentemperaturen abhängig.
  • Da auch alle anderen Feldfrüchte gute Gewinne versprechen, haben die Landwirte 2008 für den Anbau auf ihren Flächen so viele Alternativen wie selten zuvor. Es bleibt abzuwarten, wie viele Flächen mit Kartoffeln angebaut werden
 
 
 

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