15 Prozent mehr Kartoffeln als im Vorjahr! Mit einer vorläufigen Ernteschätzung von 11,6 Mio. Tonnen ist eine bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet. Vor allem die Entwicklung der Lagerqualitäten wird ab Anfang 2008 über die weitere Preisentwicklung entscheiden.
Marktlage
Die Preise für Kartoffeln stiegen im Wirtschaftsjahr 2006/07 extrem an. Dies zeigt ein Vergleich mit den vorangegangenen Jahren. Zu Beginn der Erntesaison 2007 konnte der hohe Preis der Ernte 2006 noch mitgenommen werden.
Mittlerweile pendeln sich die Preise auf ein niedrigeres Niveau ein. In Hessen lag der Nettoerzeugerpreis für vorwiegend festkochende Kartoffeln an Erfasser oder Abpacker in der 40. Kalenderwoche bei Ø 11,55 Euro/100kg, im Direktverkauf konnten aktuell Ø 41,23 Euro/100kg erzielt werden.
Wachstum und Ertrag 2007
Nach den überdurchschnittlich hohen Erzeugerpreisen im vergangenen Wirtschaftsjahr wurde die Anbaufläche für den Kartoffelanbau ausgedehnt.
Die Ernteerträge der Frühkartoffeln liegen schon vor. Sie sind mit annährend 300 dt/ha als durchschnittlich zu bewerten. Die Ernte der mittelfrühen und späten Sorten ist noch im vollen Gange. Der stetige Niederschlag behindert die Erntearbeiten.
Die Kartoffelernte 2006 fiel klein aus. Die geringe Menge konnte hohe Erzeugerpreise erzielen. In diesem Jahr erweitert die Erzeuger die Anbaufläche. Die Erntemenge 2007 ist wieder als durchschnittlich einzustufen. Schon jetzt ist abzusehen, dass die Ernteerträge deutlich höher liegen als die im Vorjahr. Vom regenreichen Sommer hat das Wachstum der Kartoffeln profitiert.
Allerdings ist die Bandbreite des Krankheits- und Schädlingsbefalls in diesem Jahr hoch. So wird von einigen Erzeugern ein erhöhter Befall von Drahtwürmern, Erwinia sowie Knollenfäule gemeldet. Besonders die Knollenfäule bewirkt einen höheren Sortieraufwand.
Die meisten Erzeuger in Hessen berichten von überwiegend guten Qualitäten. Teilweise ist ein sehr hoher Anteil an Übergrößen > 65 mm geerntet worden. Auf Standorten, in Südhessen die zu Beginn der Vegetation beregnet wurden, ist die Sortierung normal. Der Stärkegehalt der Kartoffeln ist größtenteils zufriedenstellend.
Rückläufiger Frischkartoffel-Absatz
Der Verzehr an frischen Kartoffeln geht in deutschen Haushalten stetig zurück. Viele Haushalte empfinden das Zubereiten als zu arbeitsintensiv. Dagegen nimmt die Verarbeitungsindustrie jährlich steigende Mengen auf. Rasant zugenommen hat der Verkauf von Kartoffelmehl, -grieß und –flocken. Auch Pommes frites (tiefgekühlt) und Kartoffelchips erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Prognose
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Der erhöhte Krankheitsdruck der diesjährig geernteten Kartoffeln lässt bei einigen Partien eine schlechtere Lagerfähigkeit vermuten. So bewirkt z.B. ein erhöhter Krautfäulebestand während der Wachstumsphase, dass die Kartoffeln nicht richtig ausreifen, diese Kartoffeln keimen dann eher aus.