Wo bleibt der Regen? Nur rund 10 Prozent der sonst im November
üblichen Niederschlagsmenge sind bisher gefallen. Nicht nur
die Pflanzenbestände warten auf Regen, auch die Schiffahrt
bekommt wieder zunehmend Probleme, da die Pegelstände der Flüsse
immer weiter absacken. Die Folge: Die Transportkosten steigen und
verteuern zum Beispiel die Düngemittelpreise.
Marktlage
Die Preise für N-Düngemittel schnellen besorgniserregend
in die Höhe. Nachdem in dem Beitrag "Düngemittel
wieder teurer" vom 05.11.2003 bereits auf das Risik steigender
Preise für N-Düngemittel hingewiesen wurde, scheint sich
die Lage jetzt noch erheblich kritischer zu entwickeln.
Die Pegelstände der Flüsse sacken immer weiter ab, die
Frachtraten der Binnenschiffahrt ziehen wieder an. Auf etlichen
Wasserstraßen sind noch immer keine 50 % der üblichen
Auslastung der Schiffe möglich. Da ein großer Teil der
Ware zudem auf cif-Basis gehandelt wird, trägt der Düngemittelhersteller
die Transportkosten (cif: engl. Abkürzung für cost, insurance,
freight, das heißt: Kosten für Versicherung und Fracht.
Die Ware wird incl. Versicherung und Fracht frei Bestimmungshafen
angeboten.).
Düngemittel werden daher immer öfter über die Straße
transportiert. Da die Lieferkapazitäten jedoch begrenzt sind,
verteuert dies die Ware. In Kürze werden die neuen Preise der
Hersteller für Dezember erwartet. Marktbeteiligte halten Preissteigerungen
von bis zu 4 €/t für nicht ausgeschlossen. Zunehemnd
wird Ware an den lukrativeren Weltmarkt geliefert.
Auch an den internationalen Märkten steigen die Frachtraten
der Schiffe und führen zu anziehenden Preisen bei Ammoniak
und Harnstoff am Weltmarkt. Zudem zeigt die Grafik auch die Preisanhebungen
für die Endkunden in Hessen.
Die KAS-Preise sind seit Oktober 2003 von circa 135-140 €
je Tonne auf inzwischen 150-155 € je Tonne angestiegen.
Die übrigen N-Düngemittel haben sich ebenfalls deutlich
verteuert.
Prognose
Derzeit deutet nach meiner Einschätzung alles darauf hin, daß
die Preissteigerungen bei N-Düngemitteln andauern werden. Die
Ware ist derzeit äußerst knapp. Termingeschäfte
für das nächste Frühjahr (Vorkauf) kommen oftmals
mangels Angebot bzw. der Befüchtung weiterer Preisanhebungen
nicht zustande. Der Dezmber dürfte weitere Preissteigerungen
bringen.
Derzeit ist derzeit schwer absehbar, wie sich die Preise im kommenden
Jahr entwickeln werden.- GFest steht, daß das Preisniveau
deutlich über dem 12 Monate zuvor liegen dürfte.
Fazit: Bei preislich noch attraktiven Angeboten sollte man zugreifen.
Ansonsten könnte es sich nach meiner Einschätzung als
günstiger herausstellen, Zukäufe noch hinauszuzögern
und die weitere Kursentwicklung zunächst abzuwarten.