Gerste: Nur noch Restmengen
G. Krug-Lehmann krug-lehmanng@llh.hessen.de Stand: 02.02.2007


Die Anbauflächen von Gerste gehen über Jahre bundesweit zurück. Durch schlechte Witterungsbedingungen kam es in den vergangenen Jahren oft zu Qualitätsverlusten. Obwohl das Angebot in Deutschland klein war, mußten die Erzeuger durch billige Importe Preisabschläge hinnehmen.

Nach der schlechten Ernte 2006 steigen die Preise für Gerste. Die Preissteigerung betrifft die Futtergerste, aber auch ganz besonders die Braugerste. Die Erntemengen waren insgesamt, auch in den übrigen EU-Ländern erheblich kleiner.

Die Grafik zeigt die Preisentwicklung von 2000 bis 2007.

Der Preis für Futtergetreide liegt aktuell bei der Getreide- und Produktenbörse Frankfurt/Main in der 5. Kalenderwoche bei ca. 139,00 Euro. Das sind rund 40,00 Euro über dem Vorjahrespreis des gleichen Zeitraumes.

Im Jahr 2006 wurden allein in Hessen rund 14 % weniger Gerstenanbauflächen bestellt. Die Wintergerste war, wegen des generell frühen Erntezeitpunktes nicht so stark von Trockenheit betroffen, wie die Sommergerste. Die geernteten Qualitäten bei der Sommergerste entsprachen oft nicht dem geforderten Bedarf.

Da wenig Ware auf dem Markt ist, kann auch wenig gehandelt werden. Auch Importware ist kaum zu haben. Dies führt zu den derzeit hohen Kursen.

 

Prognose
Experten rechnen nicht damit, dass im kommenden Erntejahr mehr Gerste in Deutschland angebaut wird. Bei dem geringen Angebot könnte sich das höhere Preisniveau halten. In Braugerstenregionen gibt es mittlerweile für den Vertragsanbau bessere Konditionen. Für die Abnehmer von Gerste werden längerfristige Anbauverträge wichtig werden, um Planungssicherheit zu erzielen.

 
 
 

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